Studie
Das ist der ökologische «Hufabdruck»
Milch über Rindfleisch, Poulet über Schwein: Eine weltweite Studie, die nun veröffentlicht wird, zeigt auf, wie Nutztiere in den verschiedenen Winkeln der Erde gehalten und ernährt werden und wie sich dies aufs Klima auswirkt.
Es ist einmal mehr ein Vergleich zwischen der Ersten und der Dritten Welt. Die weltweit angelegte Mega-Studie, die am Montag im Fachjournal «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) veröffentlicht wurde, will aufzeigen, welche Nutztiere in welchen Ländern auf welche Weise ernährt und gehalten werden. Ein riesiges Unterfangen, eine Sammlung von Daten, die letztlich dazu dienen soll, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ecken der Erdkugel zu erkennen und Wissen anzusammeln, um eine nachhaltigere Landwirtschaft zu betreiben.
Zum «Bösewicht» der Studie verkommt das Rind. Besser gesagt: Das Rind in Afrika. Insgesamt wird das Rindvieh laut der Studie weltweit für 77 Prozent der durch Nutztiere verursachte Treibhausgase verantwortlich gemacht. Gerade einmal 10 Prozent gehen an Schweine und Hühner zusammen. Für ein Kilogramm Protein aus Poulet (oder anderem Geflügel) entstehen gerade einmal 3.7 Kilogramm Kohlenstoff. Ein Kilo Schweinefleisch-Proteine verbraucht immerhin 24 Kilogramm Kohlenstoff und beim Rindfleisch sieht es ganz schlimm aus: Ein Kilogramm Protein – und da wird die Studie wage – produziert «58 bis 1000 Kilogramm» Kohlenstoff.
Afrika: ineffizient aber nachhaltig
Doch woher kommen diese riesigen Schwankungen? Die Studie schreibt: Aus Afrika. Dort habe das Futter eine deutlich schlechtere Qualität als etwa in Europa oder Amerika. Die Rinder müssen bis zu zehnmal mehr Fressen, um die gleiche Menge an Nährstoffen zu produzieren. In industrialisierten Ländern wird das Vieh unter optimalen Bedingungen gefüttert. Zum Speiseplan gehöre etwa auch Getreide, etwas, das in Afrika meist zu wertvoll ist, um als Viehfutter durchzugehen. Dort müssen die Rinder mit oft spärlichen Wiesen vorlieb nehmen, oder mit den Stoppelhalmen bereits geernteter Getreidefelder.
Eine ineffiziente Ernährung, klar. Aber die Studie hebt auch hervor, dass Afrika nicht einfach als Sündenbock betrachtet werden kann. Zwar trägt man dort verhältnismässig stark zur Produktion von Treibhausgasen bei, doch ist die Viehzucht dort die nachhaltigste. Immerhin werden den Tieren dort praktisch ausschliesslich Futtermittel verabreicht, die für den Menschen ungeniessbar sind. Ganz anders in Europa und Amerika.
Die Studie hat auch untersucht, wie sehr sich die Produktionseffizienz zwischen Fleisch, Milch und Eiern von Rind, Schwein und Geflügel unterscheidet. Ein erstaunliches Ergebnis: Wiederkäuer müssen bis zu fünfmal mehr fressen, um ihrem Fleisch einen Nährwert zu verleihen, der gleich hoch wie derjenige ihrer Milch ist. «Diese Unterschiede können uns helfen, Richtlinien für einen nachhaltigen und angemessenen Konsum der unterschiedlichen Tierprodukte festzulegen», schreiben die Autoren der Studie.
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