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Der Herr der Hennen
Geflügelfachleute kümmern sich um Küken, Junghennen, Legehennen, Mastpoulets und Spezialgeflügel. Der Lernende Leon Jud erzählt von seinem Lehrbetrieb und was ihm am Beruf gefällt.
Leon Jud schlüpft in einen Überkombi und Stiefel, die im Stall bereitstehen. Mit den Schuhen von draussen darf er aus Hygienegründen nicht in den Legehennenstall. Er klopft an das Brett unter der Gittertür; die Hennen, die ihre Köpfe neugierig in den Spalt geschoben hatten, weichen zurück. Jeden Morgen und jeden Abend kontrolliert jemand die Ställe. Entweder Leon, sein Lehrmeister Andreas Gisi oder Tochter Jasmin; beide haben eine Lehre als Geflügelfachperson mit Meisterprüfung absolviert. «Wir kontrollieren, ob die automatische Fütterung und die Wasserversorgung funktionieren, sehen nach dem Gesundheitszustand und dem Wohlbefinden der Hennen und sammeln die Bodeneier auf. Denn nicht alle Hennen legen ihre Eier in die Legenester», erklärt der 16-Jährige – einer von schweizweit vier Lernenden im ersten Jahr als Geflügelfachmann. Ziel sei, sofort zu sehen, riechen oder hören, wenn mit den Tieren oder mit der Stalltechnik etwas nicht stimme.
Auch auf dem elterlichen Betrieb in Kaltbrunn SG gibt es Legehennen. Den Betrieb möchte Leon später übernehmen. «Es ist schön, wenn etwas da ist, das man weiterführen kann», sagt er. Und: «Hühner interessieren mich.» Da lag eine Lehre als Geflügelfachmann nahe.
Mauser: Verlust und Gewinn
Auf dem Geflügelhof Gisi gibt es 7000 weisse Hennen in Freilaufhaltung und 5700 braune Hennen in Bodenhaltung. In der Freilaufhaltung haben die Tiere Zugang zu einem Aussenklimabereich mit Sandbad und zu einer Weide. Die Hennen in Bodenhaltung halten Gisis gemäss dem Tierwohlprogramm «besonders tierfreundliche Stallhaltung» (BTS), diese können deshalb ebenfalls in einen Aussenklimabereich. Natürlich wäre es schön, wenn alle Hühner auf die Weide dürften – am Markt sind aber auch Eier aus Bodenhaltung gefragt. Gisis liefern Eier an die Migros und verkaufen sie im eigenen Hofladen.
In den «Türmen» links uns rechts des Gangs befinden sich die Legenester, Trinkwassernippel, Futterraufen und Sitzstangen. Im Gang hängen Heunetze, am Boden stehen Steine aus Luftbeton zum Schnabelwetzen.
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Auf dem Hof leben ausserdem 4400 Junghennen. Sie kommen als Eintagesküken in einen separaten Stall und verlassen ihn nach 18 Wochen, um ihre Aufgabe im Legehennenstall aufzunehmen. Dort legen sie während rund eines Jahres bis zu 320 Eier. Auf vielen Betrieben würden die Hennen danach ausrangiert und geschlachtet. Nicht so bei Gisis: bei ihnen gehen sie in die Mauser.
Tageslänge und Futterversorgung beeinflussen diesen genetisch bedingten Regenerationsprozess. «Wir dimmen deshalb das Licht und stellen es am Mittag ganz ab und reduzieren das Futter», erklärt Leon Jud. Die Hennen verlieren ihre Federn und neue wachsen. Dieser Prozess ist anstrengend, deshalb legen sie während der vier- bis sechswöchigen Mauser keine Eier. Danach legen die Hennen wieder grosse Eier mit stabiler Schale. Nach rund anderthalb Jahren werden die Tiere geschlachtet. Ein Teil davon wird zu Suppenhuhnburger, Trockenwurst und Pulled Chicken verarbeitet.
Die Mauser hat Leon Jud vor der Lehre auf dem Geflügelbetrieb Gisi noch nie miterlebt. «Sehr interessant», findet er, «ich könnte mir vorstellen, das daheim später auch einzuführen.»
Ein Stall voller Technik
Wenig schön findet Leon das Ausmisten der Ställe. «Beim Einstreu-Hinausschaufeln kommt man ganz schön ins Schwitzen und es ist staubig», erklärt er. Interessant findet er hingegen, wenn vor der Einstallung einer neuen Junghennenherde der Stall gründlich gereinigt und desinfiziert wird. Zwei Wochen dauert das ungefähr. «Wenn alles sauber ist, kontrollieren und revidieren wir die ganze Stalltechnik», sagt Leon Jud. In einem Legehennenstall steckt nämlich eine Menge davon: Das Futter wird automatisch in die Tröge gefüllt, ein Fliessband transportiert die Eier per Knopfdruck in den Vorraum, Temperatur, Lüftung und Licht werden computergesteuert.
Leon Jud schätzt die Vielseitigkeit auf dem Geflügelhof. Ein Tag könnte so aussehen: Am Morgen schaut er nach den Legehennen, nimmt mittels Förderband Eier aus und schaut im Mauser-Stall nach dem Rechten. Am Nachmittag steht er an der Sortiermaschine und kontrolliert Eier auf feine Risse und Bluteinschlüsse. Die Maschine sortiert die Eier anschliessend nach Gewicht und stempelt sie. Abends geht Leon Jud wiederum auf den Kontrollgang durch die Ställe. «Das mache ich gern», erzählt er, «ich mag die Arbeit mit den Hennen.»
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