«Als ich das erste Mal im Saaser Ofental in einer Herde Saaser Mutten stand, war es mir unbegreiflich, wie ein so faszinierendes Schaf aufs Abstellgleis geraten konnte», sagt ProSpecieRara-Projektleiter Philippe Ammann. Obwohl die Saaser Mutten seit Schäfer-Generationen zum Saastal gehören und man seit jeher eine traditionelle Alpschäferei mit ihnen betreibt, gerieten sie mehr und mehr ins Abseits. Den letzten verbliebenen Schäfern fehlt der Nachwuchs und man schien sich mit dem Rückgang der auffällig grossen Schafe mit den langen Hängeohren abgefunden zu haben.

Rettungsprojekt gestartet
Um die Kehrtwende einzuläuten, wurden nun von ProSpecieRara mehrere Massnahmen ergriffen, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte. Mit Hilfe des Landwirtschaftszentrum Visp wurde eine Adressliste der noch aktiven Schäfer zusammengetragen und eine Inventur aller lebenden Schafe in die Wege geleitet. 

Parallel dazu informiert die Stiftung die Öffentlichkeit über die Lage der Saaser Mutten. «Besonders schön wäre es, in und um das Saastal neue Betriebe für die Saaser Mutten gewinnen zu können.», sagt Ammann. Aber auch Schaffreunde in anderen Landesteilen seien bei der Absicherung der alten Rasse willkommen.

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 Typisches Merkmal der Sassen Mutten: lange, geschwungene Ohren.
 Bild: ProSpecieRara

Die Saaser Mutten sind grosse, unbehornte Fleischschafe mit mehrheitlich weisser Fellfarbe. Ungefähr ein Drittel der Tiere sind uni schwarz oder braun bzw. gescheckt. Auffällige Rassemerkmale sind die langen Hängeohren und die nach vorne gebogene Ramsnase. Die Tiere sind hornlos, liefern eine eher feine Wolle und werden hauptsächlich ihres Fleisches wegen gehalten. Saaser Mutten zählen zu den grössten Schweizer Schafen und gelten als ruhig und sehr zutraulich. Man sagt ihnen nach, dass sie eine enge Beziehung zu ihrer Betreuungsperson aufbauen.

Die Saaser Mutten live bewundern
Am Samstag, 13. September 2014 findet die jährliche Schafscheid statt. Die Saaser Mutten werden am Freitag von der Sommeralp hinunter in die traditionellen Steinpferche in Saas-Almagell getrieben. Wer die Saaser Mutten in echt sehen oder Zuchttiere kaufen möchte, dem sei ein Besuch in Saas-Almagell morgens zwischen 7.00 und 8.30 Uhr empfohlen, heisst es in der Medienmitteilung von ProSpecieRara.

Weiterführende Informationen zum Rettungsprojekt und den Sasser Mutten finden Sie unter  www.prospecierara.ch/de/projekte/saaser-mutten