Mit der weitgehenden Umstellung von Anbinde- zur Laufstallhaltung haben sich die Arten der Klauenschädigungen, der sogenannten Läsionen zwar geändert. Die Häufigkeit von Klauenerkrankungen habe aber tendenziell zugenommen, heisst es in einer Mitteilung der Vetmeduni Vienna. Ein Forschungsteam verglich nun die Häufigkeit von Klauenerkrankungen und Lahmheiten in österreichischen Kompost- und den öfter gebauten Liegeboxenlaufställen.

In je fünf Ställen untersuchten sie die Anzahl der Läsionen und auch deren Schweregrad. «Leichte Schädigungen wurden als Grad 1 eingestuft, schwere als Grad 3. Die Ergebnisse der einzelnen Läsionen wurden gewichtet und dann addiert, um einen Indexwert für die Klauengesundheit pro Stall zu berechnen», erklärt Johann Burgstaller von der Vetmeduni Vienna, der die Studie geleitet hat. «Ein hoher Wert deutet auf schlechte Klauengesundheit, ein niedriger auf eine gute Klauengesundheit hin. Diese wird aber auch von Faktoren wie der Pflegehäufigkeit, Fütterung und Genetik mitbestimmt.»

Halb so viele Klauenerkrankungen
In den Laufställen mit kompistierbarer Einstreu traten um die Hälfte weniger Klauenerkrankungen, wie Ballenfäule oder Weisse-Linie-Defekt, auf als in den Liegeboxenlaufställen. Auch die Schweregrade waren geringer. Läsionen der höheren Schweregrade 2 und 3 wurden in nur wenigen Fällen festgestellt. Die Komposteinstreu sorgt damit nachweislich für eine Verbesserung der Klauengesundheit. Lahmheiten traten dagegen in beiden Stallformen beinahe gleich oft auf.

In Kompostlaufställen werden Hackschnitzel und Holzspäne anstatt Stroh als Einstreu für den Boden verwendet. Die Holzreste binden die Ausscheidungen, tägliches Umwälzen verlagert die flüssigen Ausscheidungen schliesslich nach unten, wo die Kompostierung beginnt. Nach einem Jahr können die Landwirte die Einstreu als fruchtbaren Dünger verwenden.