Tiergesundheit
Muttermilch schützt Ferkel vor Parasiten
Um Ferkel vor einer bestimmten Durchfallerkrankung zu schützen, können trächtige Sauen damit infiziert werden, denn für die Muttersauen ist der Parasit unproblematisch. Auf diesen Erkenntnisse könnte eine Impfstrategie aufbauen.
Die Saugferkelkokzidiose ist eine schwere Parasitenerkrankung bei jungen Ferkeln. Sie zerstört die Dünndarmschleimhaut und führt so zu starken Durchfällen, reduzierter Nährstoffaufnahme und damit zu langsamerem Wachstum der Tiere. Die Infektion kann sogar tödlich verlaufen.
Ausgewachsene Sauen nehmen die Parasiten zwar auch auf, erkranken jedoch nicht, sondern töten die Parasiten unter Bildung verschiedener Immunstoffe ab. Und diese Antikörper übertragen sie gleich nach der Geburt über die Muttermilch an die Ferkel, wie die Veterinärmedizinsche Unversität Wien berichtet.
Die Ferkel infizierter Mütter hatte weniger Durchfall
Diese Erkenntnis brachte die Forschenden um Tierarzt Lukas Schwarz vom Institut für Parasitologie auf die Idee, die Antikörpermengen gegen die Saugferkelkokzidiose in den Sauen zu erhöhen. Sie verabreichten den trächtigen Sauen zwei Wochen vor der Geburt infektiöse Stadien des Parasiten. Und tatsächlich zeigten Ferkel von infizierten Müttern wesentlich mildere Krankheitsverläufe als vergleichbare Ferkel von nicht infizierten Sauen. Die immunisierten Jungtiere hatten insgesamt weniger oder gar keinen Durchfall und wenn, dann über einen kürzeren Zeitraum. Zusätzlich schieden diese Ferkel auch weniger Parasiten aus.
Im infektiöse Entwicklungsstadium werden die Parasiten mit dem Kot erkrankter Tiere in grossen Mengen ausgeschieden und kleben dann auf dem Boden und den Einrichtungsgegenständen in vielen Schweineställen. Sie werden von anderen Ferkeln über das Maul aufgenommen und siedeln sich im Darm an, befallen die Darmschleimhaut, vermehren sich und werden wieder ausgeschieden. Diese Stadien sind in der Umgebung mehrere Monate überlebensfähig und sehr schwierig abzutöten, so dass in einem betroffenen Betrieb immer wieder mit Neuinfektionen gerechnet werden muss.
Forscher möchten Medikamente durch Impfung ersetzen
Antikörper, die gegen die Parasiten gebildet werden, werden über die Muttermilch in den ersten Lebensstunden in großen Mengen an die Ferkel weitergegeben und gelangen so ins Blut und in den Darm der Neugeborenen, die selbst noch keine eigenen Antikörper produzieren können. Diese mütterlichen Antikörper schützen Ferkel in den ersten Lebenswochen vor Infektionen. Je höher die Antikörperspiegel in der Milch der Sauen sind, desto besser ist die Schutzwirkung.
Die Erkenntnisse der Studie könnten als Grundlage für die Entwicklung einer Impfstrategie gegen die Saugferkelkokzidiose dienen. «Es gibt zwar wirksame Medikamente gegen die Saugferkelkokzidiose, wir wollen den Parasiten aber mit Hilfe einer Immunreaktion in den Ferkeln bereits im Keim ersticken», sagt Erstautor Lukas Schwarz.
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