Imkerei
Schlechte Honigernte trotz geringer Völkerverluste
Die Schweizer Imker haben im letzten Winter vergleichsweise wenig Völker verloren. Doch wegen des schlechtes Frühlings- und Sommerwetters wird es in diesem Jahr wohl trotzdem weniger Honig geben.
Die Bienensaison geht bald zu Ende. Doch bereits jetzt gehen die Imker davon aus, dass das schlechte Frühlings- und Sommerwetter die Honigproduktion negativ beeinflusst hat. Denn nicht nur hinderten die tiefen Temperatur die Bienen am Fliegen und Sammeln, sie führten auch zu einer geringeren Nektarproduktion der Pflanzen. Auf Grund der ersten verfügbaren Daten müsse man deshalb damit rechnen, dass die Honigernte in dieser Saison unterdurchschnittlich ausfallen werde, sagte Jean-Daniel Charrière, der Leiter des Zentrums für Bienenforschung in der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Zwar habe es regional einige gute Ergebnisse gegeben. Aber in einigen Regionen – zum Beispiel im Kanton Bern – konnten die Imker zum Teil gar keinen Honig ernten, wie Mathias Götti vom Verein Deutschschweizerischer und Rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB) auf Anfrage sagte. Auch er selber rechnet mit einem knapp unterdurchschnittlichen Ertrag seiner Bienen in Landquart GR. Dort habe wenigstens die Linde gut geblüht und damit das Jahr gerettet.
Erfolgreicher Kampf gegen Varroamilbe
Immerhin können die Imker davon ausgehen, dass ihre Bienenvölker 2017 wieder einsatzbereit sein werden. Denn der Kampf gegen die Varroamilbe – die Hauptursache für Winterverluste – zeigt Früchte: Nur gerade 10 Prozent der Bienenvölker überlebten den letzten Winter nicht. Das ergab eine Internetumfrage bei über 1000 Imkerinnen und Imkern. Gemäss der Mitteilung von VDRB und Agroscope vom Mittwoch hatten fast die Hälfte der Imker keine Verluste zu beklagen, bei 80 Prozent betrug der Verlust weniger als 15 Prozent. In den letzte vier Jahren verloren die Bienenzüchter weniger als 20 Prozent der Völker.
Einen grossen Anteil an diesem Erfolg hatten die Aus- und Weiterbildungskurse für Imker, von denen die Bienenzüchter in den letzten Jahren zahlreich profitierten. Das sei wichtig, denn die Bienenhaltung sei komplex und die Gefahr bestehe, dass bei unsachgemässer Haltung Parasiten auf andere Völker übertragen werden, sagte Götti.
Zwar erachtet er das Problem mit unausgebildeten Imkern in der Schweiz als nicht mehr allzu gross. Trotzdem fordert der VDRB von der Politik die Einführung eines Obligatoriums für eine minimale Imker-Grundausbildung. Denn wenn jemand den Entschluss gefasst habe, seriös Bienen zu züchten, könne er auch eine Ausbildung absolvieren. Wem das zu viel sei, der mache besser etwas anderes für das Wohl der Bienen, zum Beispiel die Pflege von vielfältigen und naturnahen Gärten.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren