Per Ende August 2018 ist in den Schweineställen Schluss mit Vollspaltenböden. Die Tierschutzverordnung verlangt, dass Bauern bis dann ein Zweiflächensystem eingebaut haben. Dafür hatten sie 10 Jahre lang Zeit.  

Das heisst, dass nur noch auf einem Drittel der Fläche Vollspalten erlaubt sind, durch welche die Exkremente fallen. Auf den anderen zwei Dritteln der Fläche ist neu eine feste Fläche vorgeschrieben.

Mehr Platz, weniger Schweine  
Das Ende der Vollspaltenböden bringt eine tiefere so genannte «Besatzdichte» mit sich. Pro Schwein braucht es neu 0,9 Quadratmeter, nicht mehr nur 0,65 Quadratmeter. Damit fallen in den Mastställen voraussichtlich rund 60'000 Plätze weg.  

Produzieren die Bauern nun aber weiter Ferkel wie bisher, können diese Tiere aus Platzgründen gar nicht gemästet werden – und werden wohl frühzeitig getötet. Das könne eine Katastrophe geben, sagte STS-Geschäftsführer Hansuli Huber am Dienstag vor den Medien.  

STS appelliert an Produzenten
Zehntausende von Ferkeln würden dann getötet und entsorgt. «Das wäre ethisch nicht akzeptabel.» Zudem sei es problematisch, da Schlachthöfe meist nicht für das Töten von Ferkeln eingerichtet seien. Der STS appelliert deshalb an die Branche, «Vernunft vor Eigennutz zu stellen» und bei der Ferkel-Produktion zurückzufahren.  

Der STS will alle Branchenvertreter und Futtermittelhändler per Brief darum bitten, die Ferkel-Produktion zu drosseln. Futtermittelhändler deshalb, weil diese die Bauern oft dazu anhalten, möglichst viel zu produzieren – um möglichst viel Futter verkaufen zu können.