«Zwei Brüder»
Der Zuschauer verliert sein Herz bei diesem Film schon früh. Die zwei kleinen Tiger Kumal und Sangha sind einfach zu süss, als dass sie einen kaltlassen könnten. Doch die Idylle der Tigerfamilie im südostasiatischen Dschungel ist bald zu Ende. Bei einem Tempelraub und einer inszenierten Jagd werden die beiden Brüder gefangen. Zuerst scheint es, als würden sie in gute Hände kommen, doch das Schicksal hat anderes vor. Kumal endet als depressive Attraktion in einem Zirkus, Sangha als lebende Trophäe im Keller des Prinzen. Bei einem gefährlichen Schaukampf treffen die Brüder wieder aufeinander. Sie erkennen sich und fliehen zurück in den Dschungel. Was kitschig klingt, ist mitreissend umgesetzt und ein wunderbares Plädoyer für den Schutz des Tigers. 
Leandra Jordi

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Jean-Jacques Annaud: «Zwei Brüder», Frankreich/GB, 2004, Pathé Films

«Hidalgo»
Auf einem Pferd quer durch die arabische Wüste reiten: Was heute eine romantische Vorstellung ist, war 1890 ein Ritt auf Leben und Tod. Ausgerechnet ein «Cowboy» aus der neuen Welt will den Beduinenreitern nun am härtesten Pferderennen der Welt die Stirn bieten. Dies entlockt den Einheimischen auf ihren hochgepriesenen Vollblütern nur ein müdes Lächeln. Doch Frank Hopkins (Viggo Mortensen) lässt sich weder von Sandstürmen und Heuschreckenplagen noch von intriganten Mitstreitern von seinem Ziel abhalten: als Erster das 3000-Meilen-Rennen durch die Gluthitze Arabiens zu beenden. «Hidalgo» ist ein mitreissender Film über Ehre, Freundschaft und Freiheit, mit eindrücklichen Wüstenbildern und prachtvollen Pferden. 
Matthias Gräub

[EXT 2]


Joe Johnston: «Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm», USA, 2004, Buena Vista International

«Moby Dick»
Mensch gegen Wal. Das ist heute ein ungleicher Kampf. Zu Zeiten Moby Dicks, im 19. Jahrhundert, war das anders: Der Mensch hatte sich die Natur noch nicht vollständig untertan gemacht. Für seine Rachegelüste gegenüber dem weissen Pottwal setzt der einbeinige Kapitän Ahab sein Leben – und das seiner gesamten Crew – aufs Spiel. Nur Steuermann Starbuck versucht, sich gegen das wahnhafte Treiben Ahabs zu wehren. Der US-Schriftsteller Herman Melville hat die Geschichte einer Besessenheit und auch die Urkraft der Natur meisterhaft festgehalten. In der mehr als 50 Jahre alten Verfilmung von Regisseur John Huston verkörpert Gregory Peck den Ahab mit einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Ein Film, den man sich immer wieder anschauen kann.
Simon Koechlin

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John Huston: «Moby Dick», USA, 1956, Warner Brothers

«Beverly Hills Chihuahua»
Versnobte Hollywood-Zicken sind überall in den Medien und entweder man mag sie oder nicht. Eine Grauzone gibt es nicht. Oder doch? Der Walt-Disney-Film «Beverly Hills Chihuahua» hat meine Weltsicht diesbezüglich auf den Kopf gestellt. Die Chihuahua-Hündin Chloe aus Beverly Hills lernt die harte Realität des mexikanischen Hundelebens kennen. Sie gerät in die Klauen von Tierfängern, befreit sich aber mithilfe des Polizei-Schäferhundes Delgado. Zusammen machen sie sich auf den Rückweg nach Kalifornien und erleben viele Abenteuer. Und was wäre ein Film ohne eine Prise Herzschmerz? Denn mitten im Chaos erscheint der Chihuahua «Papi» auf der Bildfläche. Und während aus der arroganten Göre Chloe eine liebevolle Hundedame wird, wächst die Liebe zwischen ihr und Papi. Der Film brachte mich zum Lachen und zum Mitfühlen. Sehr amüsant und ein Hingucker für die ganze Familie.
Daniela Poschmann

[EXT 4]

Raja Gosnell: «Beverly Hills Chihuahua», USA, 2008, Walt Disney

«Wasser für die Elefanten»
Die Zutaten von «Wasser für die Elefanten» stimmen. Sie bieten beste Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Filmabend: eine herzzerreissende Liebesgeschichte mit dramatischen Wendungen und Happy End, wunderbare Tiere zum Mitfühlen und grossartige Schauspieler wie den Oscar-prämierten Christoph Waltz oder die bezaubernde Reese Witherspoon. Die Geschichte spielt in den USA der 1930er-Jahre mitten in der grössten Wirtschaftskrise. Der Veterinärmedizin-Student Jacob Jankowski (Robert Pattinson) schliesst sich nach dem Unfalltod seiner Eltern einem Wanderzirkus an. Er freundet sich schnell mit den Elefanten an und auch mit dem Zirkusdirektor August Rosenbluth. Doch dieser quält nicht nur seine Tiere, sondern auch seine Frau, in die sich Jankowski unsterblich verliebt. Indem er die Tiere und Rosenbluths Frau schützen möchte, riskiert Jankowski sein Leben.
Oliver Loga 

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Francis Lawrence: «Wasser für die Elefanten»,  USA, 2011, Warner Brothers

«Wilde Kreaturen»
In einem englischen Zoo wird als neuer Direktor Rollo Lee (John Cleese) eingesetzt. Er soll die Vorgaben des Besitzers Rod McCain (Kevin Kline) erfüllen: Der Zoo soll rentabler werden. Lee beschliesst, nur noch «gefährliche» Tiere zu zeigen und alle «herzigen» Kreaturen zu erschiessen. So sollen mehr Besucher angelockt werden. Doch damit sind die Tierpfleger nicht einverstanden. Sie unternehmen alles Mögliche, um dies zu verhindern. Als die Situation eskaliert, greifen der liederliche Sohn des Eigentümers (ebenfalls Kevin Kline) und seine Freundin Willa (Jamie Lee Curtis) ein – machen aber alles nur noch schlimmer. Eine unterhaltsame und anarchisch-witzige Geschichte mit gut aufgelegten Schauspielern, allen voran John Cleese und Michael Palin von der britischen Komikertruppe Monty Python – diese Besetzung war zuvor schon im Komödienklassiker «Ein Fisch namens Wanda» zu sehen.
Jonas Baud

[EXT 6]


Fred Schepisi und Robert Young: «Wilde Kreaturen», GB/USA, 1997, UIP