Anthony Petrina sei erst der fünfte «Duckmaster» des Peabody, steht auf der Website des Luxushotels im US-amerikanischen Memphis, Tennessee geschrieben. Er sei «eigens für das Wohlergehen der Hotel-Enten zuständig.» Ausserdem in seinem Pflichtenheft: Die Fütterung und das Training der Enten für ihren täglichen Marsch.

Jeden Tag um 11 Uhr morgens führt Petrina fünf Stockenten von ihrem «Königlichen Entenpalast» auf dem Dach des Hotels in den Aufzug, fährt mit ihnen in die Lobby und führt sie auf einem roten Teppich und über eine kleine Ententreppe in ihren «Weiher», einen grossen Marmorbrunnen. Abends um fünf erfolgt das Prozedere in entgegengesetzter Richtung. Immer dabei: Schaulustige Hotelgäste und der «King Cotton»-Marsch, der aus den Lautsprechern ertönt.

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Der «Duckmaster» im Jahr 2008 mit seiner «Herde». Bild: Noel Pennington/Flickr

Was aussieht wie ein neumodischer Werbegag des Hotels, um neue Gäste anzulocken, hat durchaus Tradition. Schon in den 1930er-Jahren habe das Ganze angefangen: Damals – so die Überlieferung – brachte der einstige Hotel-Manager von einem Jagdurlaub ein paar Enten zurück und fand es (vermutlich leicht angeheitert) eine lustige Idee, die Wasservögel in den Brunnen zu setzen. 

Die Jagdfreunde des Direktors und die Hotelgäste fanden die Idee nicht minder toll und so war die Tradition geboren; seither leben fünf Stockenten im Peabody – vier Weibchen und ein Erpel. Neben den fünf offiziellen «Entenmeistern» durften bis heute viele prominente Persönlichkeiten ehrenhalber mit den Tieren bis zum Brunnen marschieren, darunter die Talkmasterin Oprah Winfrey, die Königin von Jordanien sowie «Dirty Dancing»-Star Patrick Swayze. Ob dieser jedoch im Brunnen kunstvolle Hebefiguren mit den Enten geübt hat, ist nicht überliefert.

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