«Jurassic Park» nennt der italienische Anwalt und Hobbyfotograf Roberto Marchegiani sein Bild. Entstanden ist es im Nakuru-Nationalpark in Kenia. Geduldig wartete Marchegiani, bis sich die Giraffe genau an dem Punkt befand, an dem er sie haben wollte. 

Das Warten hat sich gelohnt. Roberto Marchegiani gewinnt den Fotowettbewerb «Nature Photographer of the Year» der niederländischen Organisations Nature Talks. «Die Szene erinnerte mich an eine Landschaft aus der Jurazeit, mit einem pflanzenfressenden Dinosaurier in der selben Position wie die Giraffe», sagt Marchegiani in einer Medienmitteilung der Organisatoren. 

Grenzzaun zerschneidet Ökosystem
Bemerkenswert ist auch das «Border Wall Project» von Alejandro Prieto. Die Bildserie gewinnt den diesjährigen Portfolio-Award. Der Mexikaner zeigt, wie der Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko die Wildtiere und das Ökosystem beeinträchtigt. «Diese Fotos zu schiessen war sehr schwierig», sagt Prieto. «Das Gebiet ist sehr unsicher. Es ist das Territorium von Drogenkartellen und wird von vielen Migranten aufgesucht. Es ist schwierig, sichere Orte für die Kamerafallen zu finden. Mir wurden Kameras geklaut und ich wurde von den US-Grenzwächtern schikaniert.» 

Doch auch Prietos Mühen haben sich ausgezahlt. Wie Marchegianis Siegerbild bietet auch seine Fotoreihe neue Perspektiven und Blickwinkel auf eine Grenzregion, in der oft das menschliche Leid gezeigt wird, nicht aber das der Tiere.