Das umstrittene Kunstprojekt des süddeutschen Künstlers Florian Mehnert ist vorbei. Die Behörden in Freiburg im Breisgau haben am Dienstag die Ratte, die Mehnert im Internet zum Abschuss freigegeben hatte, abgeholt und «an einen sicheren Ort gebracht», wie das Landratsamt mitteilte.

Mehnert hatte seit vergangenem Samstag eine Waffe auf die Laborratte gerichtet und die Aufnahmen davon mittels Webcam live ins Internet übertragen. User konnten sich einloggen und die Pistole fernsteuern. Am 25. März, so hatte Mehnert angekündigt, sollte die Waffe scharf geschaltet werden. Per Mausklick hätte dann jeder Internetnutzer die Ratte per Mausklick erschiessen können.

«Ziel erreicht»
Mehnert hatte mit seiner Aktion («Tierwelt»-Online hat berichtet) auf die Folgen der weltweiten Überwachung und auf die Möglichkeiten von Drohneneinsätzen aufmerksam machen wollen. Ihm schlug rasch eine Welle der Empörung entgegen. Gegner des Projekts lancierten eine Online-Petition, bei der Polizei ging eine Anzeige ein und der Künstler bekam sogar Morddrohungen.

Genau das sei das Ziel gewesen, sagte Mehnert nun gegenüber der «Badischen Zeitung». «Ich wollte, dass man sich Gedanken macht und Vergleiche zieht», sagte er. Auf seiner Webseite schrieb der Künstler nach Abbruch des Projekts, er habe gar nie vorgehabt, Usern die Möglichkeit zu geben, die Ratte zu erschiessen. Er habe sein Ziel erreicht.