Schweizer Amphibien und Reptilien
80% der Arten sind bedroht
Die Roten Listen der Schweizer Amphibien und Reptilien wurden überarbeitet und zeichnen kein gutes Bild. Der Reptilienbestand nimmt weiter ab, und auch bei den Amphibien ist ein Grossteil der Arten gefährdet.
In regelmässigen Abständen werden die Roten Listen der bedrohten Arten aktualisiert. Jene der Amphibien und Reptilien der Schweiz wurde nun im Auftrag des BAFU überarbeitet und zeigen, dass der Bedrohungsgrad der Arten grösstenteils unverändert geblieben ist. Während erfreulicherweise festgestellt wurde, dass sich die zahlreichen Schutzmassnahmen positiv auf die Amphibien auswirkt, bleibt die Abnahme der Reptilien in den letzten 15 Jahren unverändert hoch.
Lebensräume verschwinden
Von den 16 in der Schweiz heimischen Reptilienarten stehen mehr als 80 Prozent auf der Roten Liste. Die Situation hat sich insbesondere für die Ringelnatter und die Schlingnatter verschlechtert. Diese sind an Feucht- und Trockenstandorte gebunden und brauchen zudem ein Netz von Kleinstrukturen. Solche geeigneten Lebensräume verschwinden zunehmend aus unserem Landschaftsbild. Insgesamt nehmen die Reptilienpopulationen in der Schweizer weiterhin kontinuierlich ab.
Bei den Amphibien stehen ebenfalls rund 80 Prozent der 19 bewerteten Arten auf der Roten Liste. Allerdings konnten gezielte Massnahmen den Rückgang deutlich bremsen. Laut Infofauna ist es wichtig, bestehende Laichgebiete in ihrer Qualität zu erhalten und durch neue zu ergänzen und zu vernetzen, um Amphibien gezielt zu fördern. Die Reptilien können durch den Erhalt und die Schaffung einer vielfältigen Kulturlandschaft mit Kleinstrukturen wie Steinhaufen oder Trockenmauern, sowie naturnahen Waldrändern und Fliessgewässern gefördert werden. Solche Massnahmen können dazu beitragen, dass die nächste Rote Liste der bedrohten Amphibien- und Reptilienarten in der Schweiz weniger rot ausfällt als die aktuelle. Und auch viele andere Tier- und Pflanzenarten würden davon profitieren.
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