Wie es bei diesen Tieren üblich ist, gebar Giraffenmutter Fleur im Stehen und ihr Kalb plumpste entsprechend aus beträchtlicher Höhe auf den Stallboden. Zudem scheint die unerfahrene Mutter nicht so recht zu wissen, wie mit ihrem ersten Nachwus umzugehen ist. Schon nach der Geburt liess Fleur das Jungtier nur zögerlich und unregelmäßig trinken. Diese Überforderung sei aber auch in der freien Wildbahn anzutreffen, heisst es beim österreichischen Tierpark Schönbrunn. 

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Kuhmilch als Ersatz 

«Wir können Interaktionen wie sanftes Abschlecken des Jungtieres beobachten», erklärte Eveline Dungl, die zoologische Abteilungsleiterin des Zoos einige Tage nach der Geburt. Fleur säuge ihren Nachwuchs aber nicht. «Wir füttern zu, das funktioniert mittlerweile zum Glück sehr gut». Dennoch sei der Zustand des Jungtieres noch nicht ganz stabil. Beim Zufüttern nutze man einheimische Past-Milch von Holstein-Kühen, deren Zusammensetzung der Giraffenmilch sehr nahe komme. Zudem sei Fleur nicht alleine, so Dungl: «Die erfahrene Giraffendame Carla beruhigt Fleur und die Kleine mit ihrem sicheren Auftreten».

Minigiraffe wird eng begleitet

Um das Wohlergehen des Giraffenbabys gewährleisten zu können, werden regelmässig die Körpertemperatur und das Gewicht kontrolliert. Insbesondere müsse darauf geachtet werden, ob das Giraffenbaby die Kuhmilch verträgt. Zudem liege die Hauptaufgabe des Tierarztteams im Moment hauptsächlich in der Beratung der Pfleger bezüglich der Zusammensetzung der Milch, den Abständen der Fütterung und im Monitoring der Entwicklungsschritte des Jungtieres. 

50 Kilo schwer und 170 Zentimeter gross

Das kleine Giraffenmädchen wiegt mittlerweile rund 50 Kilogramm und dreht schon immer häufiger neugierig Runden in der Anlage. Bereits bei seiner Geburt hatte es mit 1,70 Metern eine beachtliche Grösse, ist aber derzeit noch namenlos. Ruhe ist für die Tiere und das Betreuerteam momentan vorrangig, deshalb bleibe der Giraffenpark vorerst weiterhin geschlossen.