An ihrem heutigen Geburtstag dürfte es eine Weile gedauert haben, bis sich Sisa morgens blicken liess. Wie der Zoo Zürich mitteilt, bleibt die Brillenbärgreisin nämlich bei tiefen Temperaturen lieber noch ein bisschen länger im Stall. Auch bewege sie sich im Vergleich zu ihren jüngeren Artgenossen etwas gemächlicher. Als ältester Brillenbär Europas dürfte ihr das gestattet sein.

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Wenig Sympathie für Apu

Damit Sisa trotz ihrer altersbedingten Langsamkeit genug Futter bekommt, reicht man ihr im Zoo Zürich eine Extraration im Hintergrund. Auch sonst wird auf ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen. So lebt sie zwar mit ihrer Tochter Cocha (2002) und ihren zwei Enkelinnen Rica (2017), Uyuni (2020) zusammen, das Männchen Apu jedoch ist in einem abgetrennten Bereich der Anlage untergebracht. Apu und Sisa hätten sich nicht so gut verstanden, so die Begründung. Brillenbären gelten im Allgemeinen nicht als sonderlich soziale Tiere

Aus den feuchten Nebelwäldern der Anden

Die Anlage der Zürcher Brillenbären trägt den Namen «Sangay Bergnebelwald» und ist ihrem natürlichen Lebensraum nachempfunden. Es sei die einzige Bärenart Südamerikas und komme in den Anden, bevorzugt in feuchten Nebelwäldern vor. Brillenbären können bis auf 4'700 m. ü. M. ein Zuhause finden und ernähren sich – obwohl von Haus aus Allesfresser – vor allem vegetarisch. Die natürlichen Bestände sind durch die illegale Jagd, den Verlust und die Fragmentierung ihres Lebensraums bedroht.

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Bereits 14 Jungtiere in Zürich

Im Zoo Zürich hat die Haltung von Brillenbären seit 1976 Tradition. Bis heute konnte man 14 Jungtiere aufziehen, fünf davon waren der Nachwuchs von Sisa.