Gemäss einer Umfrage von Anfang dieses Jahres befänden sich über 60 Prozent der Schweizer Bienenvölker in landwirtschaftlicher Umgebung, schreibt das Beratungs- und Kompetenzzentrum Apiservice, welches den Bienengesundheitsdienst betreibt. Und damit Honig- und Wildbienen ihre optimale Bestäubungsleistung sowohl der Kulturen als auch der Wildpflanzen erbringen könnten und gesund blieben, seien sie von Frühling bis Herbst auf ein beständiges Nahrungsangebot angewiesen.

Nachdem im Frühling ein Überangebot an Nahrung herrsche, entstehe für Insekten ab Mitte Mai oft ein Nahrungsengpass. Landwirtinnen und Landwirte könnten dem aber durch gezielte Massnahmen entgegenwirken.

Ein Blick auf wirkungsvolle Massnahmen
Unter anderem seien Biodiversitätsförderflächen-Blühstreifen in Kombination mit Buntbrachen, Hecken oder ökologisch aufgewerteten Waldrändern für Bestäuber und andere Nützlinge besonders wertvoll.

Eine weitere Massnahme zum Schutz der Bienen, sei der Verzicht auf Mähaufbereiter und Mulchgeräte. Diese Technik könne für Bienen und andere Kleintiere tödlich sein. Die Mahd einer Löwenzahnwiese während der Vollblüte sei im Idealfall zu unterlassen, heisst es von Apiservice. Dies sei auch aus agronomischer Sicht zu früh: Werde die Wiese bei Beginn des Rispenschiebens der Gräser geschnitten, also im optimalen Stadium, sei der Löwenzahn sowieso verblüht und die Gefahr für die Bienen gebannt.

Sollte der Einsatz von Mähaufbereiter und Mulchgerät unerlässlich sein, sollte vorgängig die Bienenaktivität beobachtet werden: Wenn sich pro 2 Quadratmeter mehr als eine Biene aufhalte, sollte das Mähen idealerweise verschoben werden, appelliert Apiservice.

Das Risiko von Honigbienen-Verlusten sei bei geringem Bienenflug am niedrigsten, wird Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst zitiert. Beispielsweise bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen, bei stärkerem Wind oder vor 7 Uhr und nach 18 Uhr seien weniger Honigbienen unterwegs.