Ein 23-jähriger Mann ist verhaftet worden, weil er am Sonntag rund 150 Hühner in einem Wald bei Happerswil (TG) ausgesetzt hat. Der Mann habe für die Tiere im Keller des Einfamilienhauses in Weinfelden, wo er wohnt, einen Hühnerstall eingerichtet, teilte die Polizei am Freitag mit. Bei der Durchsuchung seien leere Futtergefässe, Hühnermist sowie weitere belastende Gegenstände sichergestellt werden. Zudem fand die Polizei im selben Haus eine Indoor-Hanf-Anlage.

Bei der ersten Befragung habe der 23-jährige Schweizer zugegeben, die Hühner im Wald in Happerswil ausgesetzt zu haben. Wie er in den Besitz der Hühner gelangt war und wieso er sie ausgesetzt hatte, sei Gegenstand der weiteren Abklärungen.

Die Hühner sind schlachtreif
Die Staatsanwaltschaft Bischofszell eröffnete gegen den Mann eine Strafuntersuchung. Was mit den Hühnern passiert, ist noch offen. «Zuerst wird geklärt, ob die Hühner dem jungen Mann gehören und ob sie beschlagnahmt werden», sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Am Freitagmorgen hatte das Thurgauer Veterinäramt mitgeteilt, dass die Hühner keine Viruserkrankung haben. Die Tests auf die sogenannte Newcastle-Krankheit seien negativ ausgefallen. Der Zustand der Mastpoulets sei momentan zufriedenstellend. Weil die Tiere schlachtreif seien, werde die weitere Haltung aus Tierschutzgründen fragwürdig.

Die Amtstierärzte mussten diese Woche bereits vier Tiere einschläfern. «Diese Tiere zeigten so schwere Probleme am Bewegungsapparat, dass sie erlöst werden mussten», heisst es in der Mitteilung. Die Mastpoulets sind so gezüchtet, dass sie ungehindert weiter wachsen. Dies führt zu einer hochgradigen Überbelastung der Gelenke und Knochen.