Die Schlachtung habe sich als einzig Vernünftige Lösung aufgedrängt, hiess es in einer Mitteilung. Denn bei den vor drei Wochen ausgesetzten Hühnern handelte es sich um Masthühner. Das heisst, sie sind so gezüchtet, dass sie immer dicker werden und mit der Zeit unter ihrem Übergewicht zu leiden beginnen. Vor der Schlachtung am gestrigen Mittwoch waren sie über vier Kilogramm schwer. Man habe sie gar nicht erst an die Grenze bringen wollen, an der es problematisch wird, sagte Ulrich Weideli, Tierarzt des Thurgauer Veterinäramts, in der gestrigen Ausgabe von «Schweiz Aktuell».

Tierschutzverband krebst zurück
Der Thurgauer Tierschutzverband hatte sich zuvor mit allen Mitteln gegen die Schlachtung gewehrt. Das sieht heute anders aus. Er habe nicht gewusst, dass die Tiere ab einem gewissen Punkt nur noch litten, sagte der Präsident des Thurgauer Tierschutzverbandes, Reinhold Zepf, in der gleichen Sendung. Aber: «Wenn das Schicksal dieser 144 Hühner bewirkt, dass die Menschen mehr nachdenken über das, was sie essen, dann war unser Aufwand nicht umsonst.»

Etwas Gutes hat die Geschichte ja: Weil die Hühner nicht wie geplant wegen Seuchengefahr vernichtet wurden, werden sie jetzt gemeinnützigen Organisationen als Poulets gratis zur Verfügung gestellt.