Gegen einen Tierhalten in Wolfhalden im Kanton Appenzell Ausserrhoden war 2012 ein Tierhalteverbot ausgesprochen worden. Der Mann sei nicht in der Lage gewesen, die Tiere tierschutzkonform zu halten, sagte ein Mediensprecher des Kantons zur Nachrichtenagentur sda. Durchsetzen konnten die Behörden das Verbot allerdings nicht: Der Bauer wehrte sich mit allen juristischen Mitteln.

So habe er immer wieder kurzfristig andere Eigentümer der Tiere angegeben – jedesmal musste das Veterinäramt die Situation neu beurteilen. Nun sei aber den Rechtsmitteln gegen die Verfügungen zur Hofräumung die aufschiebende Wirkung entzogen worden. Daraufhin konnten die Behörden einschreiten.

Der Abtransport verlief friedlich
Auf dem Hof befanden sich 52 Schafe, 8 Ziegen und knapp 200 Hühner an, wie die kantonale Kommunikationsstelle mitteilte. Sie wurden an geeignete Plätze gebracht. Rinder und Kühe waren wenigen Tage vor der amtlichen Räumung zu anderen Tierhaltern gebracht worden. Über den bevorstehenden Abtransport waren der Tierhalter, seine Ehefrau und die derzeitigen Eigentümer der Tiere am Morgen informiert worden. Sie hätten sich kooperativ verhalten. Der Tierhalter habe in Absprache mit dem Veterinäramt den Abtransport selbst organisiert.

Noch auf dem Hof sei der Gesundheitszustand der Tiere überprüft worden. Die meisten Tiere seien gesund, ein Schaf sei krank, die Klauenpflege allgemein schlecht. Ein paar Tiere lahmten leicht, sagte Sascha Quaile, Kantonstierarzt beider Appenzell, vor den Medien.

Kein Zusammenhang zu Hefenhofen
Was mit den Tieren weiterhin geschieht, ist noch unklar. Laut Mitteilung erhalten die Eigentümer Gelegenheit, dies zu entscheiden. Was nicht in Frage komme, sei eine Rückkehr der Tiere auf den Hof. Der Bauer selbst kann laut Mediensprecher auf dem Hof bleiben. Tiere dürfe er jedoch nicht mehr halten.

Die aktuelle Räumung wurde seit längerem geplant. Mit dem Tierschutzfall im thurgauischen Hefenhofen habe sie nichts zu tun, teilten die Appenzeller Behörden mit. Bei der Zwangsräumung wurde das Veterinäramt von der Kantonspolizei und anderen Behörden unterstützt.