Der Brand im Dachstuhl der Kathedrale Notre Dame am 15. April löste weltweit Bestürzung aus. Auch Imker Nicolas Géant war traurig. Einige Tage später konnte er sich dann aber trotzdem freuen: Es stellte sich nämlich heraus, dass seine Bienenvölker anoch lebten.    

«Gleich nach dem Feuer schaute ich mir Drohnenfotos an und sah, dass die Bienenstöcke nicht verbrannt waren. Aber ich konnte nicht wissen, ob die Bienen überlebt hatten», sagt Géant in einem Interview mit dem Sender CNN. Die gute Nachricht erhielt der Imker schliesslich durch einen Anruf vom Kommunikationsverantwortlichen von Notre Dame.    

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Seit 2013 stehen drei hölzerne Bienenstöcke auf dem Dach der Sakristei der über 800 Jahre alten Kathedrale. Jeder von ihnen beherbergt 60'000 Bienen. Vom Feuer blieben sie verschont. Das Dach der Sakristei befindet sich etwa 30 Meter unterhalb des Hauptdachs.    

Auch Rauch hat auf Bienen eine andere Wirkung als auf Menschen. «Sie haben keine Lungen wie wir», sagt Géant. Der Rauch habe sie wohl lediglich in eine Art Rauschzustand versetzt, ähnlich der Praxis, bei der Rauch in der Imkerei angewendet wird, um die Bienen ruhig zu stellen und besser an den Honig zu kommen.    

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Bienenstöcke auf Dächern von berühmten Gebäuden sind in Paris keine Seltenheit. Wie die «New York Times» im August 2018 berichtete, gibt es zum Beispiel welche auf dem Musée d'Orsay und der Opéra Garnier. Die Stadtverwaltung verteile die BIenenstöcke auf Anfrage, heisst es. Ausserdem stehen Hunderte von ihnen in Privatgärten oder auf Balkonen. 

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