Seit beinahe einem Jahr ist in England eine neue Fünf-Pfund-Note im Umlauf. Sie ist nicht aus Papier gemacht, sondern aus Kunststoff, einem Polymer. Und dieses Polymer hat es in sich: Es enthält «Spuren von Talg», wie die Bank of England im vergangenen Jahr via Twitter bestätigte. Wegen der massiven Proteste von Hindus und Veganern prüfte die Bank inzwischen, ob sich der Rindertalg durch ein pflanzliches Produkt ersetzen liessen. Gestern Donnerstag, 10. August 2017, teilte sie nun die Entscheidung mit: Es bleibt beim Talg.

Der Tweet, der die Diskussion in Gang brachte:

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Nebst den Fünfern werden auch die neuen Zehner, die ab dem 14. September 2017 ausgegeben werden, nicht frei von tierischen Substanzen sein. Eine Umstellung hätte laut britischen Medienberichten 16,5 Millionen Pfund (rund 20 Millionen Franken) gekostet, schreibt die Bank. Zudem seien Polymere mit Talg im Alltag weit verbreitet und kämen unter anderem in Plastiksäcken und Kreditkarten vor. Vorteil der Polymere ist, dass die aus ihnen hergestellten Banknoten robuster sind als Papiergeld. Die neue Fünf-Pfund-Note hat laut der Bank of England einen 16 Prozent kleineren Kohlendioxid-Fussabdruck als die alte.

In einer Berechnung für die 20-Pfund-Noten, die 2020 in Umlauf kommen sollen, geht die Bank von fünf Millarden Noten über zehn Jahre aus. Das entspreche einem Bedarf an Talg von 25 bis 30 Rindern.