Heute sind Insekten als Futtermittel nur für Haus- und Heimtiere erlaubt. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bewilligte im vergangenen Jahr zudem die Verwendung eines Insektenmehls für die Fütterung von Fischen, die in der Schweiz vermarktet werden. Nun ist der Bundesrat bereit, die generelle Zulassung von Insekten in der Futtermittelproduktion zu prüfen.

Eine breitere Abstützung der Proteinversorgung bei der Fütterung von Tieren sei sinnvoll, schreibt er in seiner am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Motion der St. Galler SP-Nationalrätin Claudia Friedl. Aufgrund des Landwirtschaftsabkommens mit der EU müsse zur Vermeidung von negativen Auswirkungen auf den Handel mit Tieren und tierischen Produkten die Umsetzung mit der EU koordiniert werden.

Die Motionärin begründet ihr Anliegen damit, dass der Fischkonsum in der Schweiz steige. Dieser sei jedoch längst nicht mehr unproblematisch, da schätzungsweise ein Drittel bis die Hälfte aller Fischbestände in den Meeren überfischt und rund ein Zehntel bereits kollabiert sei. Deshalb brauche es Alternativen wie Futtermehl aus Insektenlarven. Als nächstes entscheidet der Nationalrat über die Motion.

Für Menschen: Zulassung geplant
Als Nahrungsmittel für Menschen könnten Insekten in der Schweiz bereits früher zugelassen werden. Mit einer Totalrevision des Lebensmittelrechts will das Bundesamts für Lebensmittelsicherheit (BLV) bestimmte Insektenarten erlauben. Bisher gelten Insekten rechtlich nicht als Lebensmittel, das BLV kann aber Bewilligungen für die Vermarktung zulassen und hat dies für einzelne Anlässe auch schon gemacht. Im privaten Kreis dürfen Insekten ohne Bewilligung angeboten werden.