In stark verbuschten und weitläufigen Gebieten sei es manchmal sehr aufwändig, alle Tiere wieder zu finden, schreibt Guido Leutenegger, Inhaber des Landwirtschaftsbetriebs «Natur Konkret» in seinem Newsletter vom Dienstag. Das bekannteste Hilfsmittel in den Alpen sind die Kuhglocken. Dank ihnen können Alphirten ihre Kühe, Geissen und Schafe auch im Nebel orten.  

Allerdings  kommt es immer wieder vor, dass sich Tiere auf steilen, schwierig begehbaren und ob jahrelang nicht mehr bewirtschafteten Alpen verletzen. Dann wäre eigentlich ein schnelles Auffinden besonders wichtig. Doch sobald sich eine Kuh nicht mehr bewegt, ist die Glocke keine Ortungshilfe mehr.

Geleaste Kuh orten
Leutenegger hat sich deshalb entschlossen, seine Kühe zusätzlich zur Glocke mit einem GPS-Gerät auszurüsten. Das zigarettenschachtelgrosse Gerät wird an einem Glockenriemen angebracht. So kann die Kuh jederzeit geortet und allfällige Hilfe rasch organisiert werden.

Dank der Zusammenarbeit mit der Firma Tracker und der Swisscom kann Leutenegger aber auch eine neue Dienstleistung anbieten. Bei ihm kann nämlich jedermann eine Kuh «mieten». Dank der GPS-Technik wird es nun für die Investoren möglich, jederzeit zu schauen, wo sich ihre Kuh befindet – zum Beispiel, um sie einmal zu besuchen.

Wichtige Landschaftspfleger 
Bei «Natur Konkret» spielt die Landschaftspflege eine wichtige Rolle. Viele Tessiner Bauern ziehen sich aus den Alpen zurück, das Land wird der Verwaldung preisgegeben. Leuteneggers Hochlandrinder «pflegen» mittlerweile die Alp und Bergweiden von mehr als zwei Dutzend Tessiner Gemeinden.

Die Tiere sind auch für das Weidemanagement in Naturschutzgebieten ein Glücksfall: Robust, anspruchslos und dank ihrem geringen Körpergewicht und den grossen Spalthufen schonen sie die Böden. Diese extensive Weideart erhält und schafft Lebensräume für eine vielfältige Tier und Pflanzenwelt.

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