Geoff Pearson ist es etwas zu viel geworden. Der Farmer aus Myalup, südlich der westaustralischen Stadt Perth, bekannte am Mittwoch gegenüber dem britischen «Guardian»: «Es ist ausser Kontrolle.» Was er damit meint, ist der Rummel um eines seiner 4000 Rinder: den Ochsen Knickers.

Nun ist Knickers tatsächlich kein gewöhnliches Vieh. Holstein-Rinder sind zwar grosse Tiere, aber Knickers ist riesig. Er misst 1,94 Meter bis zur Schulter und wiegt 1400 Kilogramm. Damit ist er nur wenig kleiner als der italienische Stier Bellino, der mit 2,04 Metern Schulterhöhe als grösstes Rind der Welt gilt.

Der Schlachthof lehnte ab
Knickers sei nicht etwa mit Hormonen vollgepumpt, versicherte Pearson dem «Guardian», er habe wohl einfach sein ganzes wachstumstechnisches Potenzial ausschöpfen können. Der Ochse ist nämlich bereits siebenjährig, viel älter als die meisten Stiere, die mit ungefähr drei Jahren in den Schlachthof kommen.

Tatsächlich hätte Pearson auch Knickers einmal schlachten wollen. Vergeblich: Der Schlachtbetrieb, erzählt er, habe ihm mitgeteilt, dass der Ochse zu gross sei. «Er wäre zu schwer für die Maschinen, er würde wohl bis auf den Boden hängen, was ein Verunreinigungsproblem wäre, und seine Fleischstücke wären zu gross.»

So hat der Farmer sein grösstes Tier halt auf der Weide gelassen – und schaut nun zu, wie aus diesem ein Internetstar wird. Aber eben: So langsam wird es ihm zu viel. «Heute morgen hat ab vier Uhr in der Früh alle zehn Minuten das Telefon geklingelt.»

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