Armee-Sprecher Daniel Reist bestätigte am Donnerstag der Nachrichtenagentur sda die Erkrankung von acht Armeepferden an der ansteckenden Druse. Die Tiere seien aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung, nur noch drei hätten Fieber. Die Erkrankung trat im Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere in Schönbühl auf, wo auch die 93 Pferde des mutmasslichen Tierquälers aus Hefenhofen TG vorübergehend untergebracht gewesen waren.

Keines der Pferde aus Hefenhofen sei zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung an Druse erkrankt gewesen, teilte der Kanton Thurgau am Donnerstag mit. Die Pferde seien damals und während des Aufenthalts im Armee-Tier-Kompetenzzentrum in Bern mehrmals tierärztlich untersucht worden. Es habe zwar Hinweise gegeben, dass die Druse auf dem Hof in Hefenhofen in den letzten Monaten aufgetreten sei. Allerdings sei die Situation so beurteilt worden, dass das Krankheitsgeschehen abgeschlossen sei, schreiben die Thurgauer Behörden.

Druse ist nicht meldepflichtig
Allerdings schreiben die Thurgauer auch, dass Pferde, welche die Krankheit bereits durchgemacht haben ohne Symptome Träger des Druse-Erregers sein und diesen weitergeben können. Die Möglichkeit bestehe also, dass die Thurgauer Tiere die Armeepferde angesteckt haben, heisst es sowohl aus dem Thurgau wie auch vom Armeesprecher.

Es sei aber auch möglich, dass Besucher die Krankheit während des Verkaufs der Hefenhofen-Pferde vergangene Woche ins Armee-Tier-Kompetenzzentrum gebracht hätten, sagt Reist. Auch andere Übertragungswege seien denkbar. Er wolle keine Schuldzuweisungen machen, denn wie sich die Armeepferde infiziert hätten, sei nicht mehr hundertprozentig nachzuvollziehen. Der Kanton Thurgau habe die Armee informiert, dass die Tiere aus Hefenhofen keine meldepflichtigen Krankheiten hätten. Da Druse nicht meldepflichtig sei, hätten die Thurgauer Behörden gesetzeskonform gehandelt.

Die Druse ist eine Pferdekrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird und sehr ansteckend ist. Sie befällt die oberen Luftwege beim Pferd und führt zu geschwollenen Drüsen. Armeesprecher Reist verglich sie mit einer schweren Grippe oder Angina beim Menschen. Die kranken Pferde im Armee-Kompetenzzentrum seien in einem einzelnen Stall isoliert untergebracht, sagte Reist. Sie würden ausschliesslich von Veterinär-Rekruten betreut, welche sich beim Verlassen des Stalles umziehen und desinfizieren müssten.