Wer den «Tierwelt»-Artikel über den Schweizer Enten-miet-Dienst «Rent an Ent» gelesen hat, hat möglicherweise etwas geschmunzelt über diese Modeerscheinung, Schnecken im Garten mithilfe von Enten loszuwerden. Doch das Luxusproblem in der Schweiz ist in Asien existenzgefährdend. Und die «Aigamo-Methode» daher eine Wunderlösung.

Im Jahr 1989 entwickelte der Japanische Bauer Takao Furuno eine revolutionäre neue Technik des Reis-Anbaus. Mittlerweile hat sie sich in halb Asien durchgesetzt, und wird sogar im fernen Iran angewendet.

Die «Aigamo»-Ente ist eine Kreuzung aus wilden und domestizierten Enten. Diese Tiere sind offenbar optimal geeignet für diese Methode des Reisbaus. Sie werden als Küken in das Reisfeld gesetzt – etwa zwei Wochen, nachdem die Setzlinge gepflanzt worden sind. 15 bis 20 Stück werden für 1000 Quadratmeter benötigt. Und das wär's auch schon mit der Arbeit.

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Apfelschnecken sind Schädlinge in Reisanbaugebieten.
Bild: Jess Van Dyke, Snail Busters, LLC, Bugwood.org 

Die Enten wachsen im Reisfeld auf und fressen Insekten, Schnecken und Unkraut. Dadurch muss der Bauer das Ungeziefer und die unnützen Gräser nicht selber mühsam aus den Feldern entfernen und auch keine Pestizide spritzen. Doch mehr noch: Was reingeht, kommt auch wieder raus. Der Entenkot ist ein hervorragender Dünger für das Reisfeld, auch an chemischen Düngemitteln kann also gespart werden.

Und wem das noch nicht genügt, die Enten haben noch einen dritten Vorteil: Weil sie sich in den Reisfeldern schön fettfressen, geben sie nach der Reisernte einen wunderbaren Braten ab, können also gewinnbringend verkauft werden.

Gleich drei Fliegen werden also durch die «Aigamo»-Ente mit einer Klappe geschlagen. Und das System scheint tatsächlich zu funktionieren: Eine Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO hat kürzlich ergeben, dass die Ernteerträge mit der «Aigamo-Methode» um 20 Prozent gesteigert werden. Nun sollen, so die Organisation, weitere Reisproduzenten auf diese Methode umgerüstet werden.