Forscher der Queen Mary University London haben in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich die Gefühlsäusserungen von Ziegen erforscht. Sie spielten mehreren Tieren zwei zuvor aufgenommene Arten von Meckern anderer Ziegen vor: eine fröhliche und eine traurige Version. Anschliessend untersuchten sie die Reaktion der Tiere.    

Um das fröhliche Meckern aufzunehmen, hatten die Wissenschaftler sich Ziegen mit Eimern voller Futter genähert. Die traurigen Töne erhielten sie von Tieren, die den anderen beim Fressen zuschauen mussten, ohne etwas abzubekommen.

Nach den Aufnahmen schritten die Forscher zum eigentlichen Versuch mit den Wiederkäuern und spielten ihnen abwechselnd die traurigen und die fröhlichen Aufnahmen vor. Änderte sich die Tonlage, blickten die Ziegen auf und gerieten in Bewegung. Auch der Puls der Tiere veränderte sich, je nachdem, welche Aufnahme sie vorgespielt bekamen. Dieses Verhalten lässt der Studie zufolge darauf schliessen, dass sie in der Lage sind, die Emotionsschwankungen ihrer Artgenossen wahrzunehmen.      

Emotionen durch Lautgebung auszudrücken und den Gefühlszustand von Artgenossen wahrzunehmen helfe dabei, den sozialen Zusammenhalt der Gruppe zu stärken, liess sich Studienautor Elodie Briefer in einer Mitteilung zur Studie zitieren, die zum Zeitpunkt der Untersuchung an der ETH Zürich forschte. Die Untersuchungen seien von grosser Bedeutung für das Tierwohl auf Bauernhöfen, sagte der Hauptautor der Studie, Luigi Baciadonna von der Queen Mary University of London. Wenn mehrere Ziegen betrübt seien, würden sie andere mit der schlechten Laune anstecken.