Nach dem Nationalrat ist auch der Ständerat der Empfehlung des Bundesrats gefolgt und hat heute Dienstag eine Motion von Claudia Friedl (SP/SG) angenommen. Damit wird der Bundesrat beauftragt, die gesetzlichen Grundlagen für die Zulassung von Insekten als Futtermittel für Nutztiere wie Schweine und Geflügel zu schaffen.

Ein Teil des Vorstosses ist bereits erfüllt: Als Futtermittel für Speisefische können Insekten bereits zugelassen werden. Die Motionärin hatte mit der Überfischung der Meere argumentiert, zu welcher auch das Verfüttern von Fischen in Aquakulturen beiträgt. Pro Kilo Zuchtlachs brauche es rund 4,5 Kilo Wildfisch, gab Friedl zu bedenken. Auch der Verfütterung von Insekten an Geflügel oder Schweine stellt sich der Bundesrat nicht entgegen. Er erachtet eine breitere Abstützung der Proteinversorgung bei der Fütterung von Tieren für sinnvoll.

Eine generelle Zulassung von Insekten in der Futtermittelproduktion will der Bundesrat aber mit der EU koordinieren. Auch will er die international laufenden Risikoevaluationen berücksichtigen. Insekten landen nicht nur zunehmend im Futtertrog, sondern auch auf dem Teller: Seit Mai können in der Schweiz Produkte mit Mehlwürmern, Grillen und Wanderheuschrecken als Nahrungsmittel zugelassen werden.