Hefenhofen TG
Pferdequäler in Polizeigewahrsam
Der Pferdehändler von Hefenhofen ist am Montag von derPolizei in Gewahrsam genommen worden. Am Nachmittag war auf dem Pferdehof ein polizeilicher Grosseinsatz im Gang.
Die Thurgauer Kantonspolizeibestätigte auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Derzeit istauf dem Hof des Mannes ein Grosseinsatz der Polizei im Gang. Gegenüber verschiedenen Medien sagte ein Sprecher der Thurgauer Kantonspolizei, dass das Veterinäramt angeordnet habe, alle Tiere zu beschlagnahmen und an einen sicheren Ort zu bringen. Dies Vorbereitungen für diese Operation seien derzeit am Laufen.
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Die Polizei habe den Mann kurz nach Mittag. Der Pferdehändler werde derzeit befragt. Er habe sich problemlos abführen lassen. Als nächstes werde nun der Abtransport der Pferde vom Hof organisiert. Die Tiere sollen voraussichtlich am Dienstag an einen geeigneten Ort gebracht werden. Dafür müssen sich die Beamten zuerst ein Bild der Lage machen. Laut dem Polizeisprecher sind mehrere hundert Tiere betroffen.
Die Festnahme des mutmasslichen Tierquälers erfolgte auf Ersuchen des Veterinäramts des Kantons Thurgau und unter Berufung auf das Tierschutzgesetz
Der Fall des Pferdehändlers von Hefenhofen erregt die Gemüter weit über den Kanton Thurgau hinaus. In der vergangenen Woche war publik geworden, dass auf dem Hof des Pferdezüchters in Hefenhofen in den letzten Monaten rund ein Dutzend Pferde verendet waren («Tierwelt Online» berichtete). Weitere Tiere waren abgemagert und mussten verschimmeltes Brot essen, wie eine Frau, die seit Jahren auf dem Hof verkehrt, mit zahlreichen Fotos dokumentierte. Die Thurgauer Staatsanwaltschaft bestätige am Freitag die Echtheit und Aktualität der Bilder.
Taskfor beschäftigte sich mit dem Fall
Daraufhin wurde vom Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer, Vorsteher des Departements für Inneres und Volkswirtschaft, eine Taskforce im Fall des Pferdehändlers einberufen, welche am Montag zum ersten Mal tagte. Am Tisch sassen neben Schönholzer Vertreter des Veterinäramts, der Kantonspolizei, der Generalstaatsanwaltschaft und des Landwirtschaftsamts.
Die Tierschützer versammelten sich derweil vor dem Regierungsgebäude in Frauenfeld. Erwin Kessler vom Verein gegen Tierfabriken (VgT) und seine Mitstreiter warfen den Thurgauer Behörden vor, sie liessen den notorischen Tierquäler seit Jahren gewähren. In anderen Kantonen verfüge in einem solchen Fall das Veterinäramt wie gesetzlich vorgesehen ein sofortiges superprovisorisches Tierhalteverbot mit Beschlagnahmung der Tiere, schrieb der VgT-Präsident.
Auch der Schweizer Tierschutz STS forderte umgehendes Handeln. Der STS habe dem Veterinäramt des Kantons Thurgau seine Unterstützung zur Rettung der Pferde angeboten.
Mahnwache in Hefenhofen
Bereits am Samstag nahmen rund 300 Personen an einer Kundgebung am Frauenfelder Bahnhof teil. Beim Pferdehof in Hefenhofen errichteten die Tierschützer übers Wochenende eine Mahnwache. «Die Situation in Hefenhofen war am Sonntagabend friedlich», sagte der Sprecher Kantonspolizei Thurgau Mario Christen am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Gegen 20.30 Uhr meldeten mehrere Personen der Kantonalen Notrufzentrale, dass es zu einzelnen Provokationen und Tätlichkeiten gekommen war. Daraufhin rückte die Kantonspolizei Thurgau im Rahmen mit mehreren Patrouillen aus, um vor Ort die Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten.
Beim Eintreffen der ersten Polizeipatrouille sei die Situation jedoch bereits wieder ruhig und friedlich gewesen, so Christen. Auch am Montag hielten rund 20 Tierschützerinnen und Tierschützer die Stellung.
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