Bei der Kundgebung auf dem Platz Puerta del Solim Zentrum von Madrid wurde am Samstag auch eine Verschärfung der Tierschutzgesetze gefordert. Zum Protest hatten anlässlich des Madrider Volksfestes «Feria de San Isidro» (11. Mai bis 11. Juni), bei dem Stierkämpfe im Mittelpunkt stehen, mehr als 120 Organisationen aufgerufen.

«Es ist an der Zeit, dass sich alle Gesellschaftskräfte vereinen, um Basta zu sagen», sagte die Sprecherin der Organisation «Stierkampf ist Gewalt», Laura Gonzalo. Sie kritisierte unter anderem, dass die konservative Regierung die Mehrwertsteuer für Stierkämpfe im März auf zehn Prozent gesenkt hat, während etwa für Filmvorführungen weiter der Höchstsatz von 21 Prozent gilt.

Der traditionsreiche Stierkampf wurden in Spanien 2013 zum «nationalen Kulturerbe» erklärt. Somit können die «Corridas» unter anderem durch öffentliche Gelder gefördert werden. Im Oktober letzten Jahres wurde in Katalonien ein seit fünf Jahren bestehendes Verbot der Kämpfe wieder aufgehoben («Tierwelt Online» berichtete). Die Diskussion über das Thema entzweit das Land. Für viele Spanier ist Stierkampf eine Kunst und Symbol des Landes. Für Gegner des Brauchtums ist das umstrittene Spektakel schlichtweg brutale Tierquälerei, bei der die Stiere oft zu Tode gefoltert werden.