Die am 11. April 2019 veröffentliche Analyse des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) zum Schweizer Eiermarkt zeigt auf, wie sich dieser im Jahr 2018 entwickelt hat. Hier die wichtigsten Punkte:

Inländischer Produktions- und Verbraucherrekord
Die Schweizer Eierproduktion nähert sich der Milliardengrenze. Mit einem Wachstum von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Inlandproduktion im 2018 auf knapp 974 Millionen Eier. Damit erreicht die Schweizer Eierproduktion neu einen Marktanteil von 63 Prozent am gesamten Eierangebot. Neben der Produktion verzeichnete auch der Eier-Verbrauch mit einem Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme. Insgesamt wurden im 2018 in der Schweiz 1,545 Milliarden Eier konsumiert. Der Anstieg des Eier-Konsums um rund 18 Millionen Stück erklärt sich einerseits mit der um 0,5 Prozent gewachsenen Wohnbevölkerung. Zum anderen stieg der Pro-Kopf-Konsum um 0,7 Prozent auf rund 181 Eier an. Das ist der höchste Wert seit 2002! In Deutschland und Österreich liegt der Pro-Kopf-Konsum mit 230, beziehungsweise 239 Eiern pro Jahr nach wie vor deutlich über jenem der Schweiz.

Bio-Eier immer beliebter
Ein Wachstumstreiber im Schweizer Eiermarkt ist weiterhin die Bio-Landwirtschaft. Die Gesamtproduktion an Bio-Eiern stieg im Jahr 2018 um über 10 Millionen Stück auf einen Höchstwert von 169 Millionen Stück, was einem Marktanteil von 17,3 Prozent aller im Inland produzierten Eier entspricht. Im Detailhandel stammt mittlerweile bereits jedes fünfte Schweizer Schalenei von einem Biobetrieb. Gleichzeitig stieg auch der Absatz von Schweizer Freilandeiern im Detailhandel um 6,3 Prozent auf über 214 Millionen Stück. Rückläufig verläuft hingegen die Produktion und der Absatz von Schweizer Bodenhaltungseiern. Im Detailhandel sank der Absatz um 4,2 Prozent. Mit einem Verkaufsvolumen von 268 Millionen Stück haben Schweizer Bodenhaltungseier nach wie vor den grössten Marktanteil in den Verkaufsregalen des Detailhandels.

Konsumeierimporte erholen sich
Die Eierimporte sind im vergangenen Jahr insgesamt um 2,6 Prozent gesunken. Allerdings haben die Importe von Konsumeiern mit einem Plus von 4,9 Prozent deutlich zugelegt. Im Detailhandel stieg der Absatz um 2,7 Prozent auf 172 Millionen Stück. Hauptgrund für diese Entwicklung ist in der Bewältigung des Fipronil-Skandals in Deutschland und den Niederlanden zu suchen. Dieser war im Jahr 2017 medial äusserst präsent und wirkte sich damals stark negativ auf den Absatz von Importeiern und deren Einfuhr aus. Als direkte Folge des Fipronil-Skandals wurden Konsumeier im Jahr 2018 in deutlich geringerem Masse aus Deutschland importiert. Dafür stieg die Einfuhr von Konsumeiern aus Italien um fast 700 Prozent auf über 32 Millionen Stück.

Schweizer Eier gewinnen in der Verarbeitung an Bedeutung
Ein Rückgang im Schweizer Eiermarkt ist in der verarbeitenden Industrie zu verzeichnen. Die Importe von Verarbeitungseiern und Eiprodukten sind um 5,1 Prozent gesunken. Massgeblich war der tiefere Importbedarf, da sich die Verarbeitungsindustrie in den letzten Jahren vermehrt ins Ausland verlagert hat. Zudem werden ausländische Verarbeitungseier verstärkt durch Schweizer Eier ersetzt. Schweizer Verarbeitungseier verzeichneten einem Zuwachs von 6,7 Prozent auf 80 Millionen Eier und sind somit prozentual noch stärker gewachsen als der Konsumeiermarkt mit Schweizer Eiern.

Eine Infografik zum Schweizer Eiermark vom BLW gibts hier als PDF zum Downloaden.