Der Schulbauernhof im freiburgischen Sorens wird nach Bio-Richtlinien geführt und gilt laut Medienmitteilung des Kantons Freiburg als Vorzeigebetrieb. Trotzdem kam die dortige Rothirschzucht – einer der grössten Bestände der Schweiz – ins Visier von Vandalen. In der Nacht auf Montag durchtrennten Unbekannte Ketten an den Toren und schnitten Zäune auf. Sechzig Hirsche seien regelrecht aus ihren Weiden getrieben worden. Der Sachschaden belaufe sich auf 4000 Franken.

Grangeneuve – das landwirtschaftliche Institut des Kantons Freiburg in Posieux, zu welchem der Schulbauernhof gehört – hat Strafanzeige eingereicht. Das Aussetzen von Zuchthirschen sei Tierquälerei, schrieb es am Mittwoch. Denn die Tiere könnten in freier Wildbahn nicht nur nicht überleben, sondern müssten aus Gründen der öffentlichen Sicherheit abgeschossen werden. Deshalb zeigte sich das Institut erleichtert, dass die Tiere wohlbehalten wieder in ihre Gehege zurückgeführt werden konnten.

«Die Hirsche aus der Zucht sind sich nicht gewohnt, in der Natur Futter zu suchen», erklärt Pius Odermatt, Stellvertretender Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts, auf Anfrage. «Sie halten auch nicht die nötige Distanz zu Raubtieren.» Ausserdem würden sie im Gegensatz zu in Freiheit aufgewachsenen Tieren nicht vor Autos flüchten und könnten deshalb auf die Strasse gelangen. Wären sie nicht wieder eingefangen worden, hätten sie deshalb eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer werden können.