Knapp 566'000 Milchkühe wurden diesen Oktober in der Schweiz gezählt, wie die Statistik der Tierverkehrsdatenbank (TVD) zeigt. Die Zahlen befinden sich damit wie das ganze Jahr über deutlich unter den Vorjahres-Werten. «Der Milchkuhbestand lag seit Beginn der Erfassungen Ende der achtziger Jahre noch nie so tief», bestätigt Reto Burkhardt, Kommunikationsleiter bei den Schweizer Milchproduzenten (SMP).

Einen Grund für die tiefe Anzahl Kühe zu finden, ist schwer. Möglich ist, dass wegen der tiefen Milchpreise einige Produzenten ihre Kühe früher geschlachtet haben. Auch Betriebsaufgaben oder normale Schwankungen können eine Rolle spielen.

Gene, Haltung, Futter optimiert
Nun könnte man annehmen, dass auch die Milchmenge auf einem Rekordtief liegen müsste. Doch die einfache Gleichung «Weniger Kühe gleich weniger Milch» stimmt so nicht. Die heutigen Betriebe würden sehr professionell arbeiten und die Haltung inklusive Fütterung dem Umfeld anpassen, sagt Burkhardt. Auch sei die Genetik der Kühe immer besser geworden, weshalb die Milchmenge trotz weniger Tiere gehalten oder gar gesteigert werden konnte.

Doch hierzulande ist kein quasi unbeschränktes Leistungswachstum möglich. «In der Schweiz als Grasland soll die Fütterung primär auf Gras und einheimischem Raufutter basieren. Dabei soll der Einsatz von Kraftfutter so gehalten werden, dass eine gesunde und ausgewogene Fütterung erreicht werden kann», sagt Burkhard. Die Leistung einer Kuh könne deswegen nicht unbegrenz gesteigert werden. Auch würden viele Konsumenten Milch von kleineren Betrieben wünschen, auf denen die Kuh noch einen Namen hat.

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