Im Jahr 2012 wurden in der Schweiz 606'434 Tiere in Tierversuchen verwendet. Das sind 8.4 Prozent weniger als im Vorjahr. Am stärksten abgenommen haben die sogenannt schwerbelastenden Versuche, die noch an rund 11'700 Tieren durchgeführt wurden, wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) am Donnerstag mitteilte. Bei mehr als der Hälfte aller Versuche kamen Mäuse zum Einsatz. Zusammen mit den anderen Nagetieren wie Ratten, Hamstern und Meerschweinchen machen sie vier Fünftel aller verwendeten Tiere aus.

Gemäss dem BVET ist der Rückgang auf die verschärfte Tierschutzgesetzgebung zurückzuführen. Für Tierversuche braucht es es eine Bewilligung der kantonalen Behörden. Dabei muss der Nutzen für die Gesellschaft muss grösser sein als das Leiden der Tiere und es darf keine Alternativmethoden geben.

Knapp die Hälfte der Tierversuche entfielen im vergangenen Jahr auf Hochschulen und Spitäler, wobei die Zahl der Tiere in der Grundlagenforschung leicht zunahm. In der Industrieforschung hingegen ist die Anzahl der Versuchstiere um einen Viertel zurückgegangen.

USA will weniger Versuchsschimpansen
Eine ähnlicher Trend zeigt sich in den USA. Die dortige Gesundheitsbehörde teilte am Mittwoch mit, die Zahl der Versuchsschimpansen stark zu reduzieren. Von den rund 300 zu wissenschaftlichen Tierversuchen eingesetzten Schimpansen sollen etwa 250 aus der Forschung entlassen werden. Mit den verbleibenden Schimpansen solle weiter nach einem Impfstoff gegen die Infektionskrankheit Hepatitis C, die zu schweren Leberschäden führen kann, gesucht werden. Ausserdem seien weitere Versuche im Bereich der Verhaltensforschung geplant.