Zu keinem Zeitpunkt habe die ZHAW von Versuchen solcher Art gewusst, stellte die Fachhochschule klar. Es sei um rein analytische Laborarbeiten gegangen. Zudem führe die ZHAW keine Tierversuche in der Medikamentenentwicklung durch.  

Bereits am Donnerstag hatte die ZHAW die Zusammenarbeit mit der Wädenswiler Pharma-Firma Inthera Bioscience AG eingestellt, welche die blutigen Tests in Deutschland in Auftrag gegeben hatte. Inthera wiederum kündigte die Kooperation mit dem deutschen Versuchslabor.  

Tests mit tiefem Schweregrad  
Tierschutzorganisationen sind damit allerdings nicht zufrieden. «Entweder wusste die ZHAW, was ihr Kooperationspartner tat, oder sie wusste es nicht. Das erste ist unverantwortlich, das zweite problematisch», schreibt die Tierschutzorganisation Animal Rights Switzerland in einer Mitteilung. Sie fordert, dass sich die ZHAW künftig von jeglichen Tierversuchen distanziert.  

Dies wird die ZHAW allerdings nicht tun, wie sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt gab. Tests mit tiefem Schweregrad würden fortgesetzt. Trotz Alternativmethoden seien Untersuchungen an Tieren immer noch unverzichtbar.  

Die ZHAW will Tierversuche aber nur durchführen lassen, wenn sie für die Lösung von komplexen Problemen unabdingbar sind. Beispiele von ZHAW-Tierversuchen sind etwa Tests für Wildtier-Halsbänder oder Projekte mit Fischzuchten. Diese Tests müssen Schweizer Tierschutzstandards entsprechen und immer auch vom Gesetzgeber bewilligt werden.  

Blutverschmierte Hundezwinger  
Ein Beitrag der Sendung «Kassensturz» vom Fernsehen SRF hatte ans Licht gebracht, dass das deutsche Labor Hunde schlimmsten Versuchen aussetzt – im Auftrag der Schweizer Pharma-Firma aus Wädenswil. Viele Tiere verendeten in blutverschmierten Zwingern.   

Die Aufnahmen stammten von einem Mitarbeiter einer Tierschutz-Organisation. Anfang Jahr hatte er sich als Pfleger ins Labor eingeschleust und die Zustände gefilmt. Die Staatsanwaltschaft nahm gegen das Hamburger Labor mittlerweile Ermittlungen auf.