Bislang waren die Poulet- und Eierproduktion getrennt: Zum Einsatz kamen Tiere spezialisierter Zuchtlinien, die entweder schnell Fleisch ansetzten oder viel Eier legten. Männliche Küken von auf Eierproduktion spezialisierten Rassen können in der Regel nicht verwendet werden und landen daher – kaum geschlüpft – meist im Schredder.

Der Schweizer Detailhändler Coop will dies mit seinem «Naturaplan»-Programm ändern. Coop testet seit Januar in einem Pilotversuch die Hühnerrasse «Lohmann-Dual», die sich sowohl für die Eier- als auch für die Fleischproduktion eignen soll. Bei diesem Zweinutzungshuhn liefern die Hennen Eier, die Hähne Fleisch. Der Versuch umfasst 2‘500 weibliche und 2‘500 männliche Tiere.

Eier gibt's ab Juli
Ab heute Montag, 24. März, wird das Fleisch der Hähne als Naturaplan-Poulets in den grösseren Supermärkten der Deutschschweiz verkauft, teilt Coop mit. Die Tiere seien etwas leichter als diejenigen der normalerweise eingesetzten Rassen. Die Hennen wachsen derweil auf einem Betrieb heran, ehe sie ab Juli mit dem Eierlegen beginnen. Die Legeleistung sei etwas geringer, Grösse und Farbe würden sich unterscheiden von gewohnten Bio-Eiern, so Coop.

Ob die Eier und das Fleisch von Zweinutzungshühnern fest ins Sortiment aufgenommen werden, will Coop entscheiden, wenn die Resultate des Versuchs vorliegen.

Mehr zum Projekt von Coop unter: www.naturaplan.ch

Und den Beweis, dass es sich beim Zweinutzungshuhn nicht um eine neue «Erfindung» handelt, sondern um eine «Neuentdeckung» wohlbekannter, über hundertjähriger Hühnerrassen, finden Sie In der «Tierwelt» vom 13. Februar oder auf «Tierwelt Online».