Sie besitzen übernatürliche Kräfte, erleben absurde Situationen, bringen die Betrachter zum Lachen – oder Nachdenken: Tiere sind aus dem Trickfilm nicht wegzudenken. «Tiere erlauben es, Eigenschaften und Verhalten zu überspitzen», sagte Annette Schindler, Festivalleiterin von Fantoche, letztes Jahr gegenüber der «Tierwelt». Diese Darstellungen könnten auf einer allegorischen sowie symbolischen Ebene geschehen, fügte sie hinzu. Und, dass es dabei nicht immer politisch korrekt zu und her gehe – das liege nun einmal in der Natur des Trickfilms.

Weiter schrieb die «Tierwelt»: «Während Tier-Dokus im Fernsehen dazu neigen, Tiere zu vermenschlichen, geschieht in Animationsfilmen in der Regel das Gegenteil: In ihnen werden Menschen tierische Eigenschaften zugeschrieben.»

Ticketverlosung

«Tierwelt online» verlost 1x2 Tickets für ein Wettbewerbsprogramm nach Wahl am Fantoche-Festival. Wenn Sie in die Welt der Trickfilme eintauchen wollen, schreiben Sie uns: web@tierwelt.ch (Einsendeschluss: Donnerstag, 5.9. um 11 Uhr). Mit ein wenig Glück gewinnen Sie!  

Der Startsschuss fällt am Dienstagabend
Heute Abend fällt der Startschuss zur bereits 17. Ausgabe von Fantoche. Erneut wird das Festival, das in zahlreichen Kinos und Lokalitäten in Baden AG zuhause ist, Trickfilmfans und Animationsfilmschaffende aus der ganzen Welt anziehen. Aber auch Liebhaber von Games gehören zum Zielpublikum. Denn gerade in diesem Bereich spielt Animation eine grosse Rolle. Und mit dem Boom der Virtual Reality, der dreidimensionalen Darstellung animierter Räume, besteht hier erhebliches Wachstumspotenzial.

Besonderes Augenmerk gilt am Fantoche traditionell dem einheimischen Trickfilmschaffen. Und auch da spielen Tiere dieses Jahr eine wichtige Rolle. Beispielsweise in Sam und Fred Guillaumes rund zwölfminütigem computeranimierten Märchen «The Fox and the Bird».

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Die Handlung: Ein einsamer Fuchs wird durch Zufall zum Vater eines frisch geschlüpften Vogeljungen. Vorübergehend bildet die Schicksalsgemeinschaft eine Familie, bis Fuchs und Vogel daran erinnert werden, dass ihnen beiden ein anderer Weg beschieden ist.

Passend zum nahenden Herbst zeigt Fantoche im zweiten Schweizer Wettbewerbsprogramm den Zeichenanimationsfilm «Le Dernier Jour d’automne» («Der letzte Herbsttag») von Marjolaine Perreten. Eine berührende Geschichte, die an einem wunderschönen letzten Herbsttag im Wald spielt. Der Zeitpunkt ist geradezu perfekt für ein kleines Rad- und Rollerrennen der Tiere. Jedes Tier hat dabei mit anderen Hindernissen zu kämpfen, doch alle müssen sich beeilen, denn der Winter kommt näher und näher.

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Eine Verfolgungsjagd zwischen einem Rudel Wölfe und einem Hirsch ist ebenfalls im zweiten Schweizer Wettbewerbsprogramm zu sehen. Die Genfer Animationsfilmerin Natacha Baud-Grasset hat sie als wilden, spannungsgeladenen Überlebenskampf inszeniert. Dabei erweist sich der Hirsch nicht als das Opfer, als das wir ihn zu sehen gewohnt sind.

Film Noir: «Cat Noir»
Ebenfalls unter den Schweizer Wettbewerbern befindet sich ein Film Noir mit einer bitterbösen Handlung: In «Cat Noir» von O'Neil Bürgi möchte ein Mann seinem Leben ein Ende setzen. Die Freundin hat ihn verlassen. Zum finalen Schritt indes fehlt ihm der Mut. Darum soll seine Katze mithelfen. Aber das Schicksal kann man nicht manipulieren. Und Katzen auch nicht.

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Fantoche Baden, div. Orte, Di–So, 3.–8. September, www.fantoche.ch