Eine Woche, dann könne er ein Bild des Göttervogels Quetzal liefern. Das versprach Fotograf Ricky López Bruni seinem Kunden, der ein solches Foto bei ihm bestellte. Der Auftrag zum Desaster. In der Regenwäldern Mittelamerikas blieben die Fahrzeuge stecken. Frustriert brach López die Übung ab und kehrte zurück – ohne Bild. 

Etwas blieb dennoch: Die Obsession, diesen Vogel zu finden – und zu schützen. Dieser Mission hat sich der Fotograf seit 25 Jahren verschrieben. Davon erzählt die Reportage, die «arte» am Freitag um 15.55 Uhr zeigt und die auch in der Videothek des Senders zu finden ist.

Im Zentrum steht «Der Quetzal – Mittelamerikas seltsamer Vogel», nach dem Titel des Films. Den Mayas, Azteken und Olmeken war er heilig, seine bunten Federn begehrt. Mittlerweile ist er vom Aussterben bedroht. Das wollte López nicht hinnehmen und beschloss, das legendäre Tier zu retten.

Grosse Unterstützung war López gewiss
Rasch erhielt der Fotograf Unterstützung durch Künstler, Archäologen, Historiker, Ranger, Geschäftsleute und Politiker, die seine Vision teilen. Eines wurden dem Team rasch bewusst: Der Mensch ist vor allem dafür verantwortlich, dass der Quetzal immer mehr verschwindet. 

Die 50-minütige Doku zeigt, wie sich die Umweltschützer für den Erhalt des Quetzals und für den Regenwald einsetzen. Sie folgt ihnen durch Mexiko, Costa Rica und Guatemala. López mahnt im Film eindringlich, das Grundrecht aller Arten auf Leben zu wahren und verteidigen. Man müsse ernsthaft über die Beziehung zwischen den Menschen und ihrer Umwelt nachdenken – und über die offensichtliche Zerstörung unseres Planeten. Für ihn ist unerklärlich, woher sich der Mensch das Recht nimmt, das Ökosystem mit seinen verschiedenen tierischen und pflanzlichen Bewohnern zu zerstören und die Balance zu gefährden, welche in ihm ursprünglich herrschte. 

«Der Quetzal – Mittelamerikas seltsamer Vogel»: arte, Freitag, 8. Januar, 15.55 Uhr