Adam ist in der Schule ein Aussenseiter. Der Teenager wird immer wieder von anderen geplagt und ist deshalb lieber zu Hause. Dann macht er beängstigende Entdeckungen: Seine Füsse wachsen aus seinen Schuhen, und wenn seine Mutter ihm die Haare schneidet, sind sie am nächsten Morgen wieder gleich lang. Seine Mutter erzieht ihn alleine, da sein Vater verschwunden ist. Doch dann findet er unterhalb von Brettern einen Stapel Briefe von seinem Vater. Mitsamt einer Adresse. Adam beschliesst, ihn zu suchen, und haut von zu Hause ab. Ein Lastwagenfahrer bringt ihn schliesslich in einen grossen Wald.

Der Junge verirrt sich, wird fast überfahren und von einem haarigen Ungetüm gerettet. Als er wieder zu sich kommt, ist er in einem Baumhaus und ein riesenhaftes, am ganzen Körper behaartes Wesen schaut ihn an. Adam ist zunächst schockiert – doch als er Bilder von sich und seiner Mutter an den Wänden sieht, begreift er: Das ist sein Vater. Und er ist Bigfoot! Als sich Adam ein wenig von der Erkenntnis erholt hat, nimmt ihn sein Vater mit in den Wald und führt ihn herum. Adam entdeckt, dass er mit seinen grossen Füssen genauso schnell laufen kann, dass er Tiere versteht und mit ihnen sprechen kann und sogar heilende Kräfte hat. 

Doch die Familienzusammenführung bringt nicht nur Gutes. Die Rettung von Adam durch seinen Vater wurde gefilmt. So wird ein Unternehmen auf den Bigfoot aufmerksam, das ihn für wissenschaftliche und finanzielle Zwecke missbrauchen will: Das Fell soll einem revolutionären Haarwuchsmittel dienen. Ein paar skrupellose Mitarbeiter fangen deshalb Bigfoot. Zusammen mit einem Waschbär-Paar, einem Bären, einem Eichhörnchen und einem Specht macht sich Adam auf die Suche nach seinem Vater, um ihn zu retten. Es wird das Abenteuer ihres Lebens.

Viel Action und grosse Emotionen
«Bigfoot Junior» ist ein Animationsfilm, der von der ersten bis zur letzten Minute für spannend-witzige Unterhaltung sorgt. Langeweile kommt nie auf. Das Werk der belgischen Regisseure Ben Stassen und Jérémie Degruson überzeugt durch die bildgewaltige 3-D-Technik. Für Action ist reichlich gesorgt, manchmal zu reichlich. So kann es für kleine Kinder auch etwas zu viel des Guten sein, etwa wenn mit Gewehren auf Tier und Mensch geschossen wird oder ein Gebäude explodiert. Emotional berührt das Werk dagegen. Besonders die Entwicklung der Vater-Sohn-Beziehung wird einfühlsam dargestellt.

Die Legende vom Bigfoot gibt es schon lange, das Wesen soll in den nordamerikanischen Wäldern hausen, ungeheure Kräfte besitzen und wie ein Affe klettern können. Schon viele Leute wollen ihn gesehen haben, doch der Beweis für seine Existenz blieb bisher aus. Meist entpuppte sich Bigfoot als Bär oder als Mann im Affenkostüm. Im Kinofilm wird er nun nicht als Monster, sondern als liebevoller Familienvater und Wächter des Waldes dargestellt, was ihn zur Sympathie­figur macht. 

Der Film eignet sich hervorragend für einen Kinobesuch mit der ganzen Familie. Er richtet sich aber vornehmlich ans junge Publikum. Trotzdem werden auch die Erwachsenen mitfiebern und sich manches Schmunzeln nicht verkneifen können.

«Bigfoot Junior», 91 Minuten, Verleih: Impuls Pictures, ab sofort im Kino.

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