Filmkritik
Bunte Horrorkomödie
In dem Film «The Voices» kann sich ein Fabrikangestellter mit seinem Hund und seiner Katze unterhalten. Was zunächst absurd anmutet, entpuppt sich bald als eine nachdenklich stimmende schwarze Komödie der besseren Sorte.
Jerry Hickfang ist auf den ersten Blick ein liebenswürdiger Angestellter in einer Fabrik, die Badewannen herstellt. Was seine Kollegen nicht wissen: Er leidet unter Schizophrenie. Aufgrund seiner Krankheit hat ein Richter Jerry dazu verpflichtet, sich psychologisch betreuen zu lassen. Das hindert ihn aber nicht daran, um die Aufmerksamkeit seiner Mitarbeiterin Fiona zu buhlen. Als er sie endlich zu einem Date überreden kann, lässt sie ihn kurzfristig sitzen.
Wie der Zufall es will, laufen sich die beiden am selben Abend trotzdem noch über den Weg. Und damit nicht genug: Jerry darf seine Traumfrau sogar nach Hause fahren, nachdem ihr Auto nicht anspringt und auch noch das Mobiltelefon den Dienst versagt. Auf dem Heimweg kommt es allerdings zu einem tragischen Zwischenfall, der Jerrys Leben völlig aus den Fugen geraten lässt.
Ein Kater mit staubtrockenen Sprüchen
Schuld daran sind die fragwürdigen Ratschläge seines gutherzigen Hundes Bosco und vor allem seines fiesen Katers Mr. Whiskers. Jerry hört die Stimmen der beiden, seit er ohne die Erlaubnis seiner Ärztin die ihm verordneten Medikamente abgesetzt hat. Die Haustiere nehmen Jerry schliesslich mit auf eine aussergewöhnliche Reise.
«The Voices» ist eine rabenschwarze Komödie in knallbunter Optik. Sie vermischt Horrorelemente, absurde Handlungsstränge und derben Humor zu einem scheinbar uneinheitlichen Gesamtwerk. Das mag manche Zuschauer zwar irritieren, passt aber perfekt zum gestörten Seelenleben des Protagonisten, der vom «sexiest man alive 2010» Ryan Reynolds verkörpert wird. Der 38-jährige Kanadier nutzt dabei die Chance, aus seinem langen Schatten des Daseins als Schwiegermutter-Liebling zu treten. Er scheint es sichtbar zu geniessen, für einmal nicht den Saubermann mimen zu müssen, sondern facettenreicher auftreten zu können.
Sehr gelungen sind auch die Rollen von Hund und Katze, die in bekannter Comicmanier als Engelchen und Teufelchen auf Jerry einreden und ihn beeinflussen wollen. Witzigerweise leiht Reynolds im englischen Originalton beiden Vierbeinern seine Stimme.
Der Film lohnt sich alleine schon wegen des Katers Mr. Whiskers. Seine staubtrockenen, bösartigen Sprüche heben sich erfrischend ab von den sonst so politisch-korrekten und braven Witzen gängiger Komödien. Wer nicht allzu zart besaitet ist, wird daran einen riesigen Spass haben.
«The Voices» ist aber nicht nur ein Gute-Laune-Film, sondern stimmt immer wieder nachdenklich. Ein Geheimtipp für Gourmets, die nicht (nur) Hollywood-Einheitskost konsumieren möchten.
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