Es sind Szenen, die das Herz von Tier- und Naturfreunden höherschlagen lassen: Zwei Nashörner, die sich im Mondlicht an eine Wasserstelle wagen. Ein Mauersegler, der im Trinkflug scharf über die Oberfläche eines Weihers fliegt. Oder ein Rudel Gämsen, das in der Kolonne über einen Felsspalt setzt. Es sind Szenen, die «Tierwelt»-Leserinnen und -Leser fotografiert und für die achte Ausgabe des «Tierwelt»-Fotowettbewerbs eingeschickt haben. Die Auswahl an tollen Bildern war derart gross, dass es der Jury schwerfiel, einen Sieger auszuwählen. 

Das Rennen gemacht hat schliesslich Marianne Schmid aus Eich LU mit ihrem Steinbock-Quartett. Das Bild sei beim Arnihaaggen in der Nähe des Brienzer Rothorns entstanden, erzählt Schmid. Sie habe die sogenannte Sonnenaufgangsfahrt mit der Luftseilbahn gemacht. «Doch oben war ziemlich dichter Nebel.» Vielleicht habe das dazu geführt, dass die vier Steinböcke sie erst spät gesehen hätten.

Das Fotografieren der Tiere sei denn auch nicht ganz einfach gewesen, erzählt die glückliche Gewinnerin. «Es kamen immer wieder Nebelschwaden auf, die das Scharfstellen verunmöglichten.» Schliesslich gelang ihr aber eine wunderschöne Aufnahme, auf der alle vier Tiere neugierig aus der farbenfrohen Blumenwiese heruntergucken. Der Nebel verleiht dem Bild eine mystische Note.

Mit dem Tarnzelt im Justistal
Schmid ist von Beruf Coiffeuse, fotografiert aber seit einigen Jahren sehr regelmässig und ambitioniert. Auf die Pirsch geht sie praktisch ausschliesslich nach Tier- oder Natursujets. Erst kürzlich war sie erstmals mit dem Tarnzelt unterwegs – um im Justistal im Berner Oberland Rothirsche während der Brunft vor die Linse zu bekommen.

Für sie sei Fotografieren vor allem draus­sen sein in der Natur, staunen und neue Dinge ausprobieren, sagt Marianne Schmid. Und fotografisch Neues ausprobieren kann sie nun auch dank ihrem Wettbewerbssieg.

Für ihren Volltreffer in der Steinbock-Wiese erhält Schmid nämlich ein neues Ultra-Telezoom-Objektiv Tamron SP 150 – 600 mm F/5-6.3 Di VC USD G2 im Wert von 2198 Franken. Sie habe über dieses Objektiv schon viel Gutes gehört und gelesen, sagt die Wettbewerbsgewinnerin. Sie freue sich sehr darauf, es auszuprobieren. Und wer weiss: Vielleicht gelingt ihr schon bald die nächste preisverdächtige Aufnahme damit.