Die vierte Ausgabe des «Tierwelt»-Fotowettbewerbs schlug alle Rekorde: Rund 1300 Bilder gingen bei der Redaktion ein. Und was für welche! Fotografisch wunderbar komponierte Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterlandschaften, Schnappschüsse von Hunden in voller Aktion oder seltene Naturbeobachtungen wie die Libelle, die an den klebrigen Härchen des Sonnentaus – einer fleischfressenden Pflanze – hängen geblieben ist.

Obenaus geschwungen hat schliesslich Adrian Wyttenbach aus Kerzers FR mit seinem Bild einer landenden Mittelmeermöwe (siehe Seiten 6 und 7). Aufgenommen hat der glückliche Sieger das Bild am Neuenburgersee, im Naturzentrum La Sauge. Es habe für einen Moment alles gepasst, sagt Wyttenbach: Das Licht war perfekt, der See ruhig, sodass sich die Möwe wunderbar im Wasser spiegelte. Der «Schnappschuss», wie Wyttenbach selber das Bild bezeichnet, brachte ihm den Hauptpreis des Wettbewerbs ein: einen Gutschein für ein Zeiss-Objektiv im Wert von 750 Franken, gesponsert von der Firma Light + Byte. 

Den zweiten Preis, einen Gutschein über 500 Franken für ein Manfrotto-Stativ oder Zubehör, sicherte sich Angela di Matteo aus  Langen in Deutschland. Sie hatte im österreichischen Burgenland ein Ziesel fotografiert, das sich gerade an einer Blüte gütlich tut. «Ich war mehrere Jahre hintereinander dort im Fotourlaub und habe jeweils mehrere Stunden bei den Zieseln verbracht», sagt di Matteo. «An diesem Tag hat einfach alles gepasst.» 

Von Dokumentationen zu guten Bildern
Für di Matteo ist die Fotografie in der Natur ein Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag. Ihre grösste Leidenschaft ist die Makrofotografie, die Aufnahme von kleinen, manchmal unscheinbaren Tieren wie Wildbienen, Springspinnen oder Libellen.

Überzeugt hat die Jury auch ein Bild von Michael Westerop aus Straelen in Deutschland. Es zeigt zwei Rehe, die durch einen Entwässerungsgraben streifen. Die Entwässerungsgräben seien Teil der Kulturlandschaft am Niederrhein, erzählt Westerop, der als dritten Preis einen Gutschein über 250 Franken für ein Manfrotto-Stativ oder Zubehör erhält. Es seien auch kleine Oasen, in denen das Wild oft Deckung finde. Seit Jahren beobachte, dokumentiere und fotografiere er in seiner Freizeit die Wildtiere in diesem Lebensraum, sagt Westerop. Die Fotografie diente dabei anfänglich nur als Mittel zum Zweck, zur besseren Dokumentation. «Mit der Zeit wuchs aber mein Interesse an ordentlichen Aufnahmen.» Und so entstand – bei einem wunderbaren Sonnenaufgang im April – das nun ausgezeichnete Bild.

Nicht nur die drei Gewinner dürfen stolz sein auf ihre Bilder. Auch unter den Bildern, die leer ausgingen, gibt es wahre Schmuckstücke. Eine Auswahl zeigen wir Ihnen auf den Seiten 36 und 37 dieser Ausgabe sowie in den beiden nächsten «Tierwelt»-Nummern.