Eigentlich liege ihm das gar nicht so, sagt Peter Wallimann. Dieses Vermarkten, das Verkaufen und Präsentieren seiner eigenen Kunst. «Der kreative Akt passiert schliesslich im Stillen.» Und doch zeigt sich der Zürcher Galerist derzeit im Papiliorama Kerzers der Öffentlichkeit. Schmetterlinge sind es vor allem, die im Fokus seiner Bilder stehen. Wie passend für den Ausstellungsort –und kein Zufall; denn ein Grossteil der Aufnahmen ist genau hier entstanden.

«Ich habe schon als Kind oft am Teich gesessen und die Libellen und Schmetterlinge beobachtet», erzählt Wallimann. Die Faszination für die Flugakrobatik der kleinen Insekten ist anhaltend, wenn er sagt: «Ich habe bis heute nicht genau verstanden, wie diese Tiere so chaotisch herumflattern können und trotzdem immer ans Ziel kommen.»

Grosse Auswahl von Insektenbildern
In der Ausstellung «Natura Poetica» zeigt der Hobbyfotograf nun eine Auswahl seiner Insektenbilder aus den letzten zehn Jahren. «Ich wollte aber etwas anderes zeigen als klassische Insektenfotografie; das können nämlich andere besser.» Also verband er das ganz Kleine mit dem ganz Grossen, dem Universellen. Mit ein wenig Bearbeitungsmagie am Computer hat er aus einem Schmetterlingsflügel das Ohr eines Elefanten gebastelt. In das Seerosenblatt, auf dem eine Libelle sitzt, hat er prompt eine Mini-Ausgabe der Weltkugel montiert und im Hintergrund des Falters auf einem Stück Treibholz eröffnet sich der Blick auf die Milchstrasse.

Überhaupt: Der Kosmos, das Weltall sind ständig wiederkehrende Motive in Wallimanns Montagen. Auch das kommt nicht von irgendwoher. «Mit meinem Vater wollte ich früher immer ins Planetarium im Verkehrshaus. Das hat mich viel mehr interessiert als die Eisenbahnen nebenan.» Nun finden also zwei seiner Leidenschaften zusammen.

Naturschutz über positive Energie
Mit seiner Ausstellung ist Wallimann eine fruchtbare Kooperation mit dem Papiliorama eingegangen. Seine Bilder stehen allesamt zum Verkauf; ein Teil der Verkaufserlöse gehen an das Schmetterlingshaus – für Naturschutzzwecke. Denn das Wohl unseres Planeten liegt dem Künstler merklich am Herzen. 

«Naturschutz fängt nicht bei Klimatabellen an», sagt er. «Wer sich von der Natur berühren lässt, ist auch in der Lage, sich für sie einzusetzen.» So will er mit seinen Bildern Emotionen wecken – und geht damit absichtlich ganz andere Wege, als man es von Natur- und Tierschutzorganisationen gewohnt ist. Er wühlt nicht auf, zeigt nicht, was schiefläuft auf der Erde. «Wenn sie wieder Bilder aus einem Schlachthof zeigen, kann ich fast nicht hinschauen.»

Stattdessen will Wallimann die Menschen über die Ästhetik abholen, über das Schöne. «Pure Art» nennt er dieses Konzept, das den Menschen über positive Energie berühren soll. Zuweilen ist er mit seinen Bildern nah an der Grenze zum Kitsch, findet aber meist den Weg direkt ins Gemüt. Gerade bei winterlichen Temperaturen ist das – neben dem tropischen Papiliorama-Klima – eine wohltuende Erwärmung. 

«Natura Poetica» ist bis zum 13. April im Papiliorama Kerzers zu sehen.