Ein Erlebnispark in Huttwil ist Herzstück eines Projektes, das die Region um Huttwil touristisch als Mammutland vermarkten will. Noch sind längst nicht alle Fragen geklärt, so etwa jene nach dem Standort des Erlebnisparks, wie aus einer Medienmitteilung des Verbandes Pro Regio Huttwil vom Mittwoch hervorgeht. In den letzten Monaten haben die Initianten aber einen Masterplan erarbeitet.

Das Projekt will unter anderem bestehende Angebote bündeln und neue schaffen. Der Perimeter des Mammut-Landes umfasst Huttwil, den südlichen Oberaargau, das Emmental bis Affoltern sowie die Region Willisau-Wiggertal. Das Thema Eiszeit soll in der gesamten Region spürbar sein.

Themenpark und Eiszeitwald
In Huttwil soll ein Themenpark mit multimedialer Ausstellung Besucher anlocken. Zielpublikum sind unter anderem Familien und Schulen. Mit dem Mammut-Park entstünde nebenbei auch ein touristisches Schlechtwetterangebot in der Region. Weiter schwebt den Initianten auch ein Eiszeitwald vor. Dort soll ein Baumkronenweg den Besuchern ein Walderlebnis vermitteln. Dazu kommt ein spielerisches Grabungsfeld.

Die ersten Kostenschätzungen für das Projekt bewegen sich in der Grössenordnung von 22 Millionen Franken. Der Masterplan zeigt Ausbau- und Optimierungsmassnahmen, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren angegangen werden sollen. Die Arbeiten werden modulartig strukturiert, so dass Umsetzung und Finanzierung Schritt für Schritt in Angriff genommen werden können.

In den kommenden Monaten soll nun unter anderem die Standortfrage für den Mammut-Park und den Eiszeit-Wald detaillierter angegangen werden. Auch Sponsoren werden gesucht. Im Herbst ist eine öffentliche Information geplant. Läuft alles nach Plan, möchten die Initianten im Frühling 2017 loslegen.

Die Region war in der Eiszeit eine Steppe
Dass die Region im Grenzgebiet der Kantone Bern und Luzern Mammutland ist, belegen entsprechende, eiszeitliche Funde. Vor 12'000 Jahren war es die grösste gletscherfreie Region im heutigen Schweizer Mittelland. Die eisfreie Zone hatte steppenähnlichen Charakter und bot Lebensraum für eine Reihe von Urzeittieren, darunter auch das Wollhaarmammut.

Beim Kohleabbau im Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie bei der Schottergewinnung in Kiesgruben fanden sich zahlreiche Spuren des Eiszeitriesen: Stosszähne, Backenzähne oder Knochen. Funde wurden unter anderem in den bernischen Gemeinden Gondiswil, Langenthal, Ochlenberg, Wynau und im Kanton Luzern in Zell-Hüswil und Luthern verzeichnet.