Intelligente Affen steigen zur Konkurrenz für den Menschen auf. Mehr noch: Sie bedrohen seine Existenz. Was bizarr anmutet, ist im Film «Planet der Affen – Revolution» Realität. Ein Virus hat den grössten Teil der Menschheit ausgerottet. Die wenigen Überlebenden hausen ohne Strom in städtischen Ruinen. Eine Gruppe von Forschern versucht deshalb ein defektes Wasserwerk als Energiequelle zum Laufen zu bringen. Dabei trifft sie auf ein Affenvolk, das im Wald unter der Führung von Caesar lebt. Dieser wurde als Baby von einem Wissenschaftler adoptiert und aufgezogen. 

Der Architekt Malcolm und die Ärztin Ellie finden schnell einen Draht zu den Tieren. Sie erkennen, dass die Primaten wie die Menschen nur verteidigen wollen, was ihnen wichtig ist: ihre Heimat, ihre Familien und ihre Freiheit. Gemeinsam plädieren sie für gegenseitiges Verständnis und erwirken ein Friedensabkommen, das jedoch von kurzer Dauer ist. Für die meisten Menschen sind die Affen schuld am Virus und damit die erklärten Feinde. Ein Eklat ist unausweichlich; es kommt zum Kampf, der die Vorherrschaft über die Erde endgültig entscheiden soll.

Schwache Handlung, starke Animationen
Drei Jahre nach «Planet der Affen – Prevolution» kommt nun die Fortsetzung in die Schweizer Kinos. In den USA spielte sie in kurzer Zeit 140 Millionen Dollar ein. Doch was macht die Anziehungskraft des Films aus? Die Handlung ist ziemlich platt und eindimensional. Es wird von Beginn an schwarz-weiss gemalt. Auf der einen Seite stehen gute und schlechte Menschen; auf der anderen Seite findet der Zuschauer ein Abbild davon bei den teilweise sprechenden Affen. Passend dazu fasst das Alphatier Caesar zusammen: «Affen sind auch nicht besser als Menschen.»

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Das erste Treffen von Menschen und Affen ist zunächst heikel.
Bild: © 2014 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved. 

Mit der Romanvorlage und den bedrückenden Filmen aus den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren hat der Actionstreifen nicht mehr viel zu tun. Unterhaltsam und teilweise berührend ist er dennoch, vor allem, wenn es zu emotionalen Annäherungen zwischen Mensch und Affe kommt. Besonders der mitfühlende Caesar mit seinen zutiefst menschlichen Eigenschaften sorgt beim Zuschauer für einen hohen Identifikationsfaktor. 

Auch die verblüffend echt wirkenden Darstellungen der Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans erzeugen Aufmerksamkeit. «Es war uns wichtig, das Ganze völlig real erscheinen zu lassen. Fiktiv ist nur, dass die Affen hochintelligent sind. Alles andere ist absolut realistisch», sagt der Regisseur Matt Reeves. Trotz dramaturgischer Schwächen gelingt es ihm mit seinem Werk, den Kinobesucher an seinen Sessel zu fesseln. Das ändert sich auch beim Schluss nicht. Durch das offene Ende ist es nämlich unmöglich, nicht den dritten Teil der Trilogie sehen zu wollen. Es wartet schliesslich das grosse Finale.

«Planet der Affen – Revolution», 130 Minuten, freigegeben ab 12 Jahren, ab 7. August im Kino. www.dawnoftheplanetoftheapes.ch

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