Wer in den 1980er- oder 1990er-Jahren ein Teenager war, wird sich gut an die Turtles erinnern: Die Zeichentrickserie und der Film über die Kampfschildkröten-Brüder erfreute sich grosser Popularität. Wenn die damalige Jugend die Namen Michelangelo, Raffael, Donatello und Leonardo hörte, dachte sie wohl zuerst an die  «Teenage Mutant Ninja Turtles» und nicht an die Renaissancemaler, nach denen sie benannt wurden.

Nun erleben die pizzaessenden Reptilien ein Revival, und zwar auf der Kinoleinwand. Die zielstrebige junge Fernsehreporterin April O’Neil (gespielt von Megan Fox) hat genug vom Dasein als Mauerblümchen auf ihrer Redaktion in New York: Sie will endlich eine Superstory an Land ziehen. O’Neil macht sich in der «Stadt, die niemals schläft» auf die Spur der terroristischen «Foot Gang». Bei ihren gefährlichen nächtlichen Recherchen findet sie dann heraus, dass die Verbrecher von mysteriösen Typen bekämpft werden. Bald kommt sie hinter deren Identität und traut ihren Augen nicht: Es handelt sich um sprechende humanoide Riesenschildkröten mit enormen Muskelpaketen. 

O’Neil stellt fest, dass sie sich nicht vor ihnen fürchten muss; denn die Brüder sind liebenswert und humorvoll. Sie freundet sich mit ihnen an und findet heraus, dass sie ihr Refugium in der Kanalisation haben: Dort werden sie von ihrem Mentor, der mutierten, ebenfalls sprechenden Ratte Splinter, in japanischer Kampfkunst unterrichtet. Von hier aus planen die Turtles ihre Einsätze gegen die Verbrecher von New York. 

Popcornkino mit hohem Spassfaktor
Die Reporterin erinnert sich bald daran, dass sie diesen Geschöpfen schon in ihrer Kindheit begegnet ist und sie viel mehr mit ihnen verbindet, als ihr bewusst war. Doch unfreiwillig wird sie dann in den grössten Kampf verwickelt, den die Turtles jemals führen mussten: Ein Samurai-Roboter und ein grössenwahnsinniger Industrieller haben vor, einen grausamen Plan in die Tat umzusetzen – das wollen die Ninjas mit allen Mitteln verhindern.

Die Neuverfilmung der Comicvorlage «Teenage Mutant Ninja Turtles» ist Popcornkino par excellence: ein Werk, das von der ersten bis zur letzten Minute für gute Unterhaltung sorgt. Der Film überzeugt durch eine gute Schauspielerbesetzung und rasante Actionbilder. Die vier computeranimierten Kampfschildkröten liefern sich witzige Wortgefechte und lockern so die mitunter gewalttätigen und bombastischen Sequenzen mit Humor auf. 

Trotzdem ist das 3-D-Spektakel von Regisseur Jonathan Liebesman («Der Kampf der Titanen») nicht nur ein oberflächlicher Spass: Es gibt durchaus einige nachdenkliche Momente, die bei einigen Zuschauern auf die Tränendrüse drücken könnten. Griesgrämige Kritiker werden dennoch den mangelnden Anspruch beanstanden und das Werk in die Schublade der banalen Filmkunst stecken. Doch das kann den Zuschauern egal sein, denn «Turtles»  ist auf jeden Fall ein Film mit hohem Spassfaktor für Junge und Junggebliebene. 

«Teenage Mutant Ninja Turtles», Actionfilm, 102 Minuten, ab 16. Oktober im Kino, Verleih: Paramount Pictures