Als der gelernte Spengler Mathias Wengeler arbeitslos wird, weil seine Firma Konkurs anmeldet, muss er in einem Call-Center arbeiten und Zeitschriften verkaufen, was ihm gar nicht liegt. Ständig muss er sich Standpauken seines Chefs anhören. Dabei würde er sich lieber um seine wahre Leidenschaft kümmern: seine Brieftaubenzucht. Im Januar und Februar 2012 wurde der Fernsehfilm «Das Millionen Rennen» in Südafrika und Köln gedreht und im Dezember 2012 auf ARD ausgestrahlt. Er erzählt die Geschichte von Mathias Wengeler (Axel Prahl), dessen Brieftaubenzucht zum Lebens- inhalt wird. Wegen seiner Taubenleidenschaft kommt in dem Film allerdings seine Familie zu kurz. Zwischen Ehefrau Rita und Mathias gibt es immer öfter Streit, was vor allem an den unbezahlten Rechnungen und Mahnungen liegt, während Mathias säckeweise Taubenfutter kauft. Zu allem Überfluss soll das Kinderheim, in dem Rita arbeitet, auch noch geschlossen werden. Tochter Dani hat Kummer, weil ihr Freund für ein Jahr in Südafrika weilt. So langsam reicht es Rita, sie stellt Mathias ein Ultimatum: Die Tauben oder ich! Doch bringt es Mathias wirklich übers Herz, sich von seinen gefiederten Lieblingen zu trennen? 

Die Rettung naht ausgerechnet in Gestalt von Ronny Kowallek (Peter Lohmeyer), dem Quälgeist aus Mathias’ Kindheit. Der hat es sich in den Kopf gesetzt, das grösste Brieftaubenrennen der Welt in Südafrika zu gewinnen, bei dem es eine Million Dollar zu gewinnen gibt. Mathias soll für ihn die siegreiche Taube züchten. Der lehnt zunächst ab. Aber Rita droht mit Scheidung, und Ronny würde die Tauben bei sich unterstellen, sodass Mathias ihr weismachen könnte, dass er sein teures Hobby ihr zuliebe aufgibt. Schliesslich willigt Mathias ein, und nach überstandenen Startschwierigkeiten brechen Dani, Mathias und Ronny nach Südafrika auf, wo das Millionen-Rennen mit einer Menge Überraschungen wartet.

Das grösste Taubenrennen der Welt
Dieses Millionen-Rennen gibt es nicht nur im Film. Es wird auch 2015 wieder stattfinden, dies zum 17. Mal. Die rund 4000 Jungtauben aus 25 Ländern haben bereits die ersten Trainingsflüge gemacht, mit dabei sind auch 19 Tiere aus der Schweiz. Der Name des grössten Taubenrennens der Welt hat geändert, aus dem «Sun City Million Dollar Pigeon Race» wurde «South African Million Dollar Pigeon Race». Der Derby-Schlag wurde neu gebaut und steht jetzt in Sandton. 

Anders als im Film gewinnt der Sieger des Fluges allerdings keine Million. Es werden Preisgelder von total circa 1,4 Millionen Dollar vergeben. Ursprünglich war es tatsächlich eine Million, deshalb der Name. Der glückliche Gewinner des Endfluges erhält 2015 aber immerhin 150 000 US-Dollar. Die ersten 300 Tauben bekommen Geldpreise. Ausserdem gibt es in den Vorflügen noch viele weitere Preise; neben Geldpreisen werden auch fünf Autos ausgeflogen. 

2012, während den Dreharbeiten des Films, gewann das deutsche Team Ruhr-Schink das Millionen-Rennen und konnte 200 000 US-Dollar einstreichen. Deutsche Brieftaubensportler belegten auch die Ränge zwei und drei. Direktor des Rennens ist aktuell Michael Holt.

Der Film «Das Millionen Rennen» ist nun in seiner ganzen Länge von rund 90 Minuten auf Youtube zu sehen. Ob eine Brieftaube, wie im Film, aus Südafrika nach Bochum zurückfinden würde, ist zwar fraglich, aber ein versöhnlicher Schluss des spannenden Films.

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