Ein chinesischer Student wird in die mongolischen Steppen geschickt, um den nomadischen Bauern das Lesen und Schreiben beizubringen. Dort taucht er ein in das harte Leben der Menschen – und begegnet auf einem Spaziergang auch einem Rudel Wölfen. Die wilden Tiere beeindrucken den jungen Mann. Für die Menschen dort ist der Wolf ein Feind, weil er ihre Schafe angreift – dennoch jagen sie ihn nur, wenn sie bedroht werden, weil sie wissen, dass er eine wichtige Rolle für die Balance in der Natur spielt. Doch das ist dem chinesischen Kommissär, der die Gegend inspiziert, egal. Er befiehlt, sie seien allesamt abzuschiessen. 

Der junge Student rettet ein wehrloses Wolfsjunges und versteckt es. Er füttert es und zieht es auf, entwickelt auch eine Zuneigung zu dem niedlichen Tier. Die Wölfe werden unterdessen hart bedrängt, doch beschliessen sie, sich zu wehren und greifen die menschlichen Siedlungen an. Zwischen Wolf und Mensch herrscht Krieg – der vom Studenten aufgezogene Wolf entkommt und wird vielleicht schon bald das letzte Exemplar dieses Tieres in der mongolischen Steppe

«Der letzte Wolf» (Originaltitel: «Wolf Totem») ist ein Buch des chinesischen Autors Lü Jiamin, das sich in seinem Heimatland sagenhaft gut verkauft. Der französische Regisseur Jean-Jacques Annaud, bekannt durch seine erfolgreichen Spielfilme «Der Bär» und «Zwei Brüder», in denen Wildtiere die Hauptrolle spielen, hat «Der letzte Wolf» verfilmt und damit Tier- und Literaturfilm unter einen Hut gebracht. «Ich habe mich während der Dreharbeiten ausführlich mit dem Autor ausgetauscht, er ist zufrieden mit meinem Werk», sagt Annaud.

Entspannt vor der Kamera
Die Arbeit am Film dauerte insgesamt acht Jahre – nun ist er endlich im Kino zu sehen und in China bereits sehr populär. Annaud sieht den Film als Plädoyer für die Natur. «Ich will damit aufzeigen, dass der Mensch seine Verbindung zur Natur nicht verlieren und sie nicht zerstören darf. Und dass er die Tiere mit Respekt behandeln soll», erläutert der 72-jährige Franzose. Die Arbeit mit den Wölfen sei sehr spannend gewesen, aber auch eine grosse Herausforderung. «Die Sicherheit stand an erster Stelle», sagt Annaud. So habe man um das Filmset einen 4,5 Meter hohen und 1,5 Meter tief in die Erde eingegrabenen Zaun errichten müssen. «Ich wollte keinen Wolf verlieren.»

Es sei nicht ungefährlich gewesen, mit den Tieren zu arbeiten. «Auch ein Wolfsjunges hat schon sehr scharfe Krallen und Zähne. Wenn man nicht aufpasst, kann ein Schauspieler schnell mal eine Narbe fürs Leben einfangen», sagt der Regisseur. «Aber es ist zum Glück nie etwas passiert.» Auch, weil man sich viel Zeit für die Wolfsszenen genommen habe. «Das Tier ist wild und hat seinen eigenen Willen. Es musste immer entspannt genug zu sein, um die Kamera zu vergessen», berichtet Annaud. Daher sei das Wohlergehen der Tiere immer im Vordergrund gestanden. Annaud war begeistert von den Wölfen. «Es sind äusserst faszinierende Tiere, sie sind sehr intelligent.»

Bücher & CDs zu verlosen
Wer am Montag, 2. November um 10.15 Uhr unter der Telefonnummer 062 745 94 87 anruft, hat die Chance eines von drei Büchern und eine von drei CDs mit dem Soundtrack von «Der letzte Wolf» zu gewinnen. Viel Glück!

Der Film schafft es, das Wesen der Wölfe zu zeigen und beeindruckt auch durch fantastische Naturaufnahmen und bewegt durch die rührende Geschichte der Beziehung zwischen dem Studenten und dem jungen Wolf. Trotz seiner Begeisterung für Tiere will Annaud aber nicht gleich wieder einen solchen Film drehen und sagt dazu mit einem Schmunzeln: «Die Arbeit mit Tieren braucht sehr viel Geduld. Also mache ich erst in zehn Jahren wieder einen mit ihnen.»

«Der letzte Wolf», Abenteuer/Drama, 119 Minuten, Verleih: Pathé Films. Kinostart: 29. Oktober 2015.

[IMG 2]