«Football for the Planet» - Fussball für den Planeten, so heisst das offizielle Umweltschutzprogramm des Welt-Fussballverbandes FIFA. In Brasilien, wo in einem Monat die Weltmeisterschaft 2014 stattfinden wird, hat der Verband diverse Massnahmen umgesetzt, um «die negativen Auswirkungen der Aktivitäten der FIFA auf die Umwelt abzufedern», wie auf der offiziellen Website des Fussballverbandes zu lesen ist. So sollen in den Stadien das Recycling gefördert, die Stadien mit Solarzellen ausgerüstet oder die CO2-Emissionen während des Turniers reduziert werden.

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          Maskottchen «Fuleco». © FIFA  

Für diese ökologische Nachhaltigkeit soll auch «Fuleco» stehen. Das Maskottchen der WM stellt ein Brasilianisches Dreibindengürteltier (Tolypeutes trincinctus) dar. Sein Name leitet sich aus den Wörtern «Futbol» (Fussball) und «Ecologia» (Ökologie) ab. Die FIFA scheint es also ernst zu meinen mit ihren Umweltbemühungen.

Jedes Tor mehr Lebensraum
Brasilianische Forscher wollen nun Taten sehen: Im Fachjournal «Biotropica» fordern sie von der FIFA, dass der Lebensraum des Gürteltiers geschützt werden soll. Denn das Tier lebt in einer Region namens Caatinga, einer heissen, trockenen Landschaft im Nordosten des Landes. Laut den Wissenschaftlern ist die Caatinga das am wenigsten Geschützte Ökosystem Brasiliens. Und auch für die bedrohten Gürteltiere gebe es keinen Schutzplan, obwohl ihre Population ständig kleiner wird.

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 Bild: © J.A. Siqueira

Die Idee der Wissenschaftler: Die FIFA soll gemeinsam mit der brasilianischen Regierung für jedes an der WM geschossene Tor 1000 Hektaren Land in der Caatinga zum Schutzgebiet erklären. An der letzten Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika fielen insgesamt 145 Tore; nach diesem Massstab müsste also eine Fläche von der Grösse des Kantons Aargau geschützt werden. Zum Vergleich: Die Caatinga ist etwa doppelt so gross wie Deutschland.

«Wir wollen, dass das Gürteltier mehr als nur ein symbolisches Maskottchen ist», sagt José Alves Siqueira, einer der Autoren des Artikels. Und sein Kollege Enrico Bernard doppelt nach: «Die FIFA und die brasilianische Regierung könnten mithelfen, das Dreibindengürteltier zu retten und tausende von Hektaren ihres Habitats zu schützen.»