Die Brüder Alexander und Vitali Drozdov waren unterwegs entlang der Kleinen Jugla, einem Fluss in Lettland, als sie im Wasser ein Plantschen hörten. Als die beiden näher kamen, sahen sie zwei Höckerschwäne, die ganz merkwürdig im Wasser strampelten.

Die beiden Tiere hatten sich ineinander verheddert, ihre Hälse waren umeinander geschlungen und sie kamen nicht mehr voneinander los. Überraschenderweise paddelten die Schwäne schnurstracks auf die Brüder zu. Alexander nahm die Tiere vorsichtig und entwirrte ihre Hälse und Flügel voneinander.

Welcher Flügel gehört zu wem?
«Ich war ziemlich überrascht, dass die Schwäne zu mir schwammen», sagte Alexander Drozdov dem US-Magazin «National Geographic». «Ich wollte nur nichts kaputt machen.» Weil alles weiss war, habe es eine Weile gedauert, bis er herausgefunden habe, welcher Flügel zu welchem Tier gehörte.

Alexanders Bruder Vitali filmte die ganze Rettungsaktion. Das Video ist auf Youtube in mehreren Versionen zu sehen – und ein ziemlicher Hit. Die Geschichte wirft die Frage auf, wie die beiden Schwäne in eine solch missliche Lage geraten konnten.

Brian Schmidt, ein Vogelkundler am Smithsonian Institute in Washington, glaubt, dass es sich dabei um zwei Männchen handelte, die sich bei einem Revierkampf ineinander verdreht hätten. Bei Schwanenkämpfen könne es ziemlich heftig zu und her gehen, sagte er gegenüber «National Geographic».

«Die Schwäne wären tot»
Es sei das erste Mal, das er so etwas gesehen habe. Aber er sei sicher, dass Schwäne ab und zu in solche Situationen gerieten, ähnlich wie Hirsche, die ab und zu ihre Geweihe ineinander verkeilten. Dass die Schwäne auf die beiden Fotografen zugeschwommen sind, um sich befreien zu lassen, glaubt Schmidt nicht. Entweder, sagte er, sei das Zufall gewesen, oder die Tiere hätten die Eindringlinge eher vertreiben wollen.

Die Brüder hätten den beiden Tieren wohl das Leben gerettet, sagte der Experte. «So wie die Schwäne ineinander verdreht waren, glaube ich, dass sie ertrunken oder verhungert wären, wenn diese Leute sie nicht gefunden hätten.» Alexander Drozdov seinerseits ist froh, dass er und sein Bruder helfen konnten. «Es war Glück, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren», sagte er.

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