Löwen, Tiger und Geparden kennt jeder. Doch die Welt der Raubkatzen hat noch deutlich mehr zu bieten. Zum Beispiel die Schwarzfusskatze, die mit einer Erfolgsquote von rund 60 Prozent zu den tödlichsten Jägern der 38 Arten umfassenden Katzenfamilie gehört. Auch Fischkatzen, Nebelparder und Pallaskatzen sind der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Die auf DVD erschienene BBC-Dokumentation «Die Welt der Raubkatzen» räumt ihnen ebenso viel Platz ein wie Pumas, Leoparden oder Luchsen.

Für den Zuschauer geht es zunächst auf die Suche nach dem scheuen Schneeleoparden im Himalaja-Gebirge. Diese Expedition bildet den roten Faden des Naturfilms. Zwischendurch heften sich die Kameras an die Fersen der 40 Zentimeter kleinen Rostkatze in Sri Lanka und an jene des körperlich deutlich imposanteren Pumas in Patagonien.

Gewohnt hohe BBC-Qualität
Schwieriger gestaltet sich das Unterfangen da schon beim pfeilschnellen Geparden. Dank moderner Zeitlupentechnik kommt der Betrachter vor dem Fernseher aber sogar in den Genuss von rasanten Richtungswechseln – und das bei einer Geschwindigkeit von mehr als 80 Stundenkilometern.

Die Reise auf den Spuren der Raubkatzen führt quer durch Afrika, Asien und Amerika. Sie zeigt die geschmeidigen Vierbeiner nicht nur als gewiefte Jäger, sondern auch als sanfte und aufopferungsvolle Eltern. Erstaunlich ist dabei, wie sich die Tiere den verschiedenen Lebensräumen anpassen und den widrigsten Umständen trotzen.

Obwohl es die BBC mit ihren Naturdokumentationen mittlerweile punkto Quantität problemlos mit den unzähligen Superhelden-Verfilmungen aufnehmen kann, hält sie den gewohnt hohen Qualitätsstandard, sodass man sich an den spektakulären Szenen nicht sattsehen kann. Ob die derart verwöhnten Augen am Ende sogar noch in den Genuss eines Schneeleoparden kommen, wird an dieser Stelle allerdings nicht verraten.

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